(Erste) Karstadt-Filiale in Hamburg-Eimsbüttel: Mein Arbeitsplatz

Auf meinem Weg zur Arbeit fahre ich zunächst auf der so genannten Rollbahn vom Bahnhof in Tostedt zum Hauptbahnhof in Hamburg. Dort steige ich in die S-Bahn in Richtung Altona. An der Station Sternschanze steige ich dann aus und muss den restlichen Weg bis in die Amandastraße zu Fuß gehen.

Das eher unansehnlichen Bürohaus im Stadtteil Eimsbüttel (an der Grenze zu Altona), in dem ich arbeite, lässt kaum ahnen, was früher einmal an gleicher Stelle die Gemüter der Hamburger erhitzt hat. Im Oktober 1903 wurde in der Eimsbütteler Chaussee die erste Hamburger Karstadt-Filiale eröffnet.

Bürohaus Hamburg - Amandastraße

1935 zog Karstadt von dem Gebäude an der Eimsbütteler Chaussee in das Eckhaus am Schulterblatt (dort wo jetzt das Bürohaus mit meinem Arbeitsplatz steht). Kurze Zeit später wurde das Haus ausgebombt. Doch Rudolph Karstadt (1856-1944), der nach eigener Aussage mit „1000 Talern und dem Segen meines Vaters“ gestartet war, gab nicht auf. Am Heußweg eröffnete er übergangsweise eine kleine Filiale. 1951 wurde am heutigen Standort an der Osterstraße ein Neubau fertiggestellt. Mit 13 Schaufenstern, einer Rolltreppe und zwei Opel Blitz-Firmenwagen galt die Filiale damals als Luxus-Center. Ständig wurden Fernseher und Kühltruhen verkauft. Mit der Zeit reichte der Platz nicht mehr aus. 1975 wurde das alte Gebäude abgerissen und die heutige Filiale für 17,5 Millionen Euro gebaut. Riesige Parkdecks, eine U-Bahn-Haltestelle direkt vor der Tür und 8500 Quadratmetern Verkaufsfläche wurden den Kunden geboten.

Aus: ARCHIV: EIMSBÜTTEL – mopo.de/hamburg/panorama

Hamburg historisch (um 1900): Eimsbütteler Chaussee

Auf dem Fundament der ehemaligen Karstadt-Filiale Schulterblatt/Ecke Amandastraße wurde dann nach dem 2. Weltkrieg das Haus errichtet, das heute als Bürohaus dient und wo ich seit 1989, also seit fast 20 Jahre lang, arbeite.

Zuletzt noch etwas zum Hamburger Stadtteil Eimsbüttel, in dem ich mit meiner heutigen Frau von 1983 bis 1988 wohnte:

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte Eimsbüttel wenig über 300 Einwohner. Während die Einwohnerzahl bis 1850 nur allmählich stieg, wohnten hier 1871 bereits 4.000 Menschen. Durch eine Verwaltungsreform im selben Jahre wurde Eimsbüttel zum Vorort Hamburgs. Grund der Reform war das schnelle Wachsen der Ortschaft. 1890 war die Einwohnerzahl bereits auf 46.000 gestiegen.

In den vorangegangenen drei Jahrzehnten sind die ersten großen Wohnstraßenzüge entstanden. Es wurden technische Einrichtungen wie Wasserleitungen, Gasbeleuchtung und Sielsysteme angelegt, sowie Verkehrsverbindungen zur Stadt geschaffen.
Ende des 19. Jahrhunderts begann Eimsbüttel mit den Nachbarn zusammen zu wachsen, der Weg vom Vorort zum Stadtteil begann.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges zählte Eimsbüttel 130.000 Menschen, soviel wie ein Jahrhundert davor ganz Hamburg.

Als Eimsbüttel 1929 den Einwohnerverlust des Ersten Weltkrieges und den kriegsbedingten wirtschaftlichen Rückschlag wieder wettgemacht hatte, war es zu einem der am dichtesten besiedelten Gebiete Hamburgs geworden.

1937 wurden Nachbargebiete in das Hamburger Gebiet einbezogen. Die Stadtteile Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Stellingen und Eidelstedt legten sich zwischen Eimsbüttel und die hamburgische Grenze und rückten es in einen inneren Wohnkreis. Eimsbüttel war endgültig vom Vorort zum Stadtteil geworden.

Der Zweite Weltkrieg richtete gerade in Eimsbüttel furchtbare Zerstörungen an, deren Beseitigungen lange andauerten und teilweise noch bis in die Zukunft andauern werden.

aus: hamburg.de/eimsbuettel/geschichte

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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