Halbwegs effektiv

Nach dem Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals kann sich der SV Werder Bremen voll und ganz auf die Fußballbundesliga konzentrieren. Und wie es aussieht, läuft es mit der neuen, auf vielen Positionen umgebrochenen Mannschaft ganz ordentlich. Beim deutschen Meister Borussia Dortmund musste man zwar eine unglückliche Niederlage einstecken. Aber die spielerischen Ansätze ließen erkennen, dass die Bremer in dieser Saison durchaus mit den Großen mithalten können. Was fehlt, ist die bessere Ausnutzung der Torchancen: mehr Effektivität!

Am Samstag im Derby zu Hause gegen den HSV wurde die Arbeit dann auch endlich belohnt. Mit 2:0 siegte Werder verdientermaßen, auch wenn wiederum die Torausbeute nicht optimal war. Nils Petersen traf per Kopfball erst die Latte, dann aber doch das Tor zum 2:0. Spannend machte es Aaron Hunt, der den ersten der beiden Elfmeter gegen den HSV zu lasch schoss, sodass René Adler den Ball halten konnte, dann aber Wagemut bewies und auch zum zweiter Elfer antrat und diesen verwandelte. Zum Saisonauftakt spielt Aaron Hunt wirklich hervorragend, übernimmt Verantwortung und könnte sich so zurück in die Nationalmannschaft spielen. Hoffen wir, dass sein Leistungshoch weiterhin anhält. Kevin De Bruyne zeigte gute Ansätze und begann stark, tauchte dann aber zeitweise unter. Marko Arnautovic spielte auf Rechtsaußen einen guten Part, muss aber noch etwas ruhiger werden, dann könnte er eines Tages doch endlich zeigen, dass er ein ‚Großer’ ist (spielerisch, nicht nur von der ‚großen’ Klappe her).

Aufbruch nach dem Umbruch?

Ein Schwachpunkt offenbart sich auf der linken Verteidigerseite von Werder, die diesmal mit Clemens Fritz, den eigentlichen Rechtsverteidiger bzw. Mittelfeldspieler, besetzt wurde. Trotz mehrerer Alternativen (Schmitz, Hartherz, Ignjovski) fehlt links immer noch eine Ideallösung auf dieser Position (vielleicht doch Boenisch?).

Nach der Länderspielpause geht es am 15.09. nach Hannover, die mit der neuen Saison sehr zufrieden sein können: In der Liga zum Start auf Platz drei, in der Europa League fast problemlos die Gruppenphase erreicht. Hier kann Werder zeigen, dass man zunächst im Norden wieder die Nummer eins sein möchte.

Und sonst so? Die Borussia aus Dortmund, Meister und DFB-Pokalsieger, ist nicht zu beneiden. In der Champions League hat sie mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam eine Hammergruppe bekommen und darf jetzt beweisen, dass sie auch international ein Spitzenteam ist. Die Bayern haben erst einmal die Bundesligatabellenspitze übernommen und mit Javier Martinez kurz vor Toresschluss den teuersten Transfer der Bundesliga getätigt. Für einen defensiven Mittelfeldmann ist das viel Holz. Die 40 Millionen Euro Transfersumme erscheinen mir überhöht. Es zeigt nur auf, welche Hektik bei den Bayern herrscht. Diese Art von Personalpolitik ist nach meiner Meinung nicht der richtige Weg. Wie wäre es mit einer vernünftige Nachwuchsförderung?

Und zuletzt: Nicht völlig überraschend ist die Wahl von Andres Iniesta zu Europas Fußballspieler des Jahres vor Weltfußballer Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Iniesta hatte großen Anteil daran, dass Spanien erneut Europameister wurde. Auf Platz zehn kam übrigens als einziger Deutscher in den Top Ten Mesut Özil. Glückwunsch!

Am Freitag steigt die deutsche Fußballnationalmannschaft in die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilein mit dem Spiel gegen die Färöer ein. Am dann folgendem Dienstag geht es in Wien gegen Österreich. Es ist abzuwarten, wie sich das deutsche Team nach der Europameisterschaft und der unglückliche Niederlage gegen Argentinien schlägt. Alles andere als Siege für den Weltranglistenzweiten wären eine Enttäuschung.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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