Vergebung

Vergebung (Originaltitel: „Luftslottet som sprängdes“, wörtliche Übersetzung: Das Luftschloss, das gesprengt wurde) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stieg Larsson, der dritte und letzte Teil der Millennium Trilogie (Verblendung – Verdammnis – Vergebung) und damit die Fortsetzung von Verdammnis. Regie führte der Schwede Daniel Alfredson.

Lisbeth Salander (Noomi Rapace) ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Wenige Minuten zuvor hätte sie ihre Konfrontation mit dem mysteriösen Zalachenko (Georgi Staykov) und dessen schmerzunempfindlichen Handlanger Niedermann (Mikael Spreitz) beinahe mit dem Leben bezahlt. In den Fluren der Klinik fallen Schüsse, kurz darauf findet die Polizei die Leichen Zalachenkos und eines Attentäters vor. Schnell wird ersichtlich, dass Lisbeths Konflikt mit ihrer Nemesis weit mehr als eine Privatfehde war und beunruhigende Zusammenhänge impliziert. Doch ihre Version der Ereignisse will niemand hören, so wird Lisbeth des versuchten Mordes an Zalachenko angeklagt. Mehr noch: Mit der Diagnose paranoider Schizophrenie gräbt der Psychiater Teleborian (Anders Ahlbom Rosendahl) ihr jede Glaubwürdigkeit ab. Millennium-Autor Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) eilt zur Hilfe – und findet sich samt seiner Redaktion im Fadenkreuz der Hintermänner wieder. Im Chaos zwischen journalistischem und juristischem Papierkrieg, seiner schwierigen Freundschaft zu Lisbeth und so unsichtbaren wie mordlustigen Feinden kommt er einer hochpolitischen Verschwörung auf die Spur…

aus: filmstarts.de


Stieg Larsson – VERGEBUNG – Trailer

Die DVD zu diesem dritten Teil Vergebung ist erst seit Kurzem erhältlich. Für den, der sich für diese Mischung aus Thriller und Kriminalfilm interessiert, ist es empfehlenswert, die drei Teile möglichst zeitnah zu sehen. Auch wenn Teil drei für sich zu betrachten ist, so würden doch wichtige Informationen – besonders zur Hauptperson Lisbeth Salander – fehlen.

Mit Vergebung endet eine Filmtrilogie, die es in sich hat und in diesem 3. Teil ihren dramaturgischen Höhepunkt erreicht. Es ist der in den Schaltstellen der Macht schwelende, sadistisch-maskuline Geist, der die „Vergebung“ so beunruhigend gestaltet. So planen ehemalige und zurzeit noch tätige Mitarbeiter der Sicherheitspolizei Vorgehensweisen, um die Affäre Zalatschenko zu vertuschen, von der wir im zweiten Teil der Trilogie erfahren haben. Die Anklage und die sogenannten Sektion der Sicherheitspolizei, die im rechtsfreien Raum operiert, haben sich zum Ziel gesetzt, Lisbeth für immer und ewig in die geschlossene Psychiatrie einzuweisen. Ihr ehemaliger psychologischer Arzt Dr. Teleborian unterstützt die Staatsanwaltschaft ebenfalls bei dem Ansinnen, Lisbeth außer Gefecht zu setzen.

Der Film kreist um die große Unsicherheit vordergründig aufklärerisch-moderner Gesellschaften: In welchen rechtsfreien Räumen arbeiten Geheimdienste? Wird ihr Tun durch höchste Regierungsstellen gedeckt? Wie gerecht fällt ein Staatssystem tatsächlich aus, wenn seine Repräsentanten selber auf der Anklagebank zu landen drohen?

Aber es sind vor allem auch persönliche Interessen, Karrieregier und sexuelle Gelüste, die solche Freiräume zu nutzen weis. Der Staatsanwalt und der Psychiater Dr. Teleborian stehen hierfür. Ein Höhepunkt des Films sind die Gerichtsszenen, die als Kammerspiel inszeniert sind und in denen Staatsanwalt und Psychiater mit der Angeklagten Lisbeth Salander und ihrer Verteidigerin konfrontiert werden.

Am Schluss bleibt die Frage, ob ein solches Szenario überhaupt denkbar ist. Kann sich eine „Sektion“ eines Geheimdienstes in einer Demokratie dermaßen ‚selbständig“ machen und sich derartige kriminelle Akte leisten, ohne aufgedeckt zu werden. Im Film endet alles „gut“. Die Bösen werden verhaftet und Lisbeth Salander kommt frei. Es bleibt aber eben ein bitterer Nachgeschmack.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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