Symbolische Aktion: Werder friert Gehälter der Spieler ein

So etwas hat es bisher nicht gegeben: Die Geschäftsführung des Bundesliga-Fußballvereins SV Werder Bremen soll Teile des Septembergehalts seiner Spieler nicht ausgezahlt, sondern vorläufig eingefroren haben. Grund: Die schlechte Leistung der Spieler. Klaus Allofs, Werders Sportdirektor: „Zu schlecht, um wahr zu sein“

Diese Aktion schlägt natürlich hohe Wellen. Sicherlich könnten Spieler versuchen, ihre vertraglich zugesichertes Gehälter vor Gericht einzuklagen. Außerdem droht ein Imageverlust für den Verein, der sich gerne als große grün-weiße Familie darstellt. Oder muss Werder womöglich Geld sparen?

Aber es gibt nicht nur Kritik. In vielen Online-Beiträgen kommen die Gehaltskürzungen gut weg; enttäuschte Anhänger befürworten die Maßnahme. Hier und da wird sogar – halb im Spaß, halb im Ernst – die Frage gestellt, ob der Trainer von dem Vorgehen ebenfalls betroffen sei.

Der Sportpsychologe Bernd Strauß hält die Maßnahme keinesfalls für abwegig. „Das ist sicher eine ungewöhnliche Aktion, aber gerade solche eignen sich, um wirklich aufzurütteln“, sagt der Professor der Uni Münster und ehemalige Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft. „Das kann eine gute Maßnahme sein.“

Er sagt weiter: „ich finde es positiv, dass hier nicht einzelne Spieler oder der Trainer als Sündenböcke herausgepickt werden. Hier geht es um die Symbolik. Es wurde ein ganz klares Zeichen an die Mannschaft gesetzt: Es ist ernst, und ihr als Spieler seid gefordert, Verantwortung zu übernehmen. Natürlich ist das nicht ohne Risiko, aber das kann positive Gruppenprozesse in Gang setzen.“

Ich schließe mich dem voll und ganz an. Diese außergewöhnliche Aktion hat Symbolcharakter. Die Gehälter werden mit Sicherheit nachgezahlt. Eine gerichtliche Auseinandersetzung ist nicht von Nöten. Schlimmer hätte es die Spieler getroffen, wenn sie zu einer Geldstrafe verdonnert worden wären. Weil die Aktion so neu ist, ist die Aussicht, dass sie fruchtet, ziemlich groß. Sportpsychologe Bernd Strauß: „Es wurde ein ganz klares Zeichen an die Mannschaft gesetzt: Es ist ernst, und ihr als Spieler seid gefordert, Verantwortung zu übernehmen. Natürlich ist das nicht ohne Risiko, aber das kann positive Gruppenprozesse in Gang setzen.“

Hoffen wir, dass die Aktion fruchtet …!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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