2012

Da der Beamer samt 5.1-Tonanlage bereits im Keller aufgebaut war, mit meinem jüngsten Sohn guckte ich mir letzten Freitag Avatar – Aufbruch nach Pandora an, gab es am Samstag den nächsten Film, den ich mir jetzt mit meinen beiden Söhnen im Großformat anschaute: 2012 in der Regie von Roland Emmerich.

Das Jahr 2012 taucht im Titel einer Reihe esoterischer Bücher auf. Eine bestimmte Zahlenkonstellation des Maya-Kalenders (Schöpfungstag) am 21. Dezember 2012 wird zum Anlass genommen, sowohl das Ende der Welt in ihrer bisherigen Form, als auch den Aufstieg der Menschheit in eine neue spirituelle Dimension zu datieren.

Der Film 2012 basiert auf der Idee, dass nach dem Ende der Langen Zählung des Maya-Kalenders die Welt im Jahr 2012 untergehen wird. Dabei greift der Film die von Charles Hapgood 1958 vorgestellte Hypothese der Erdkrustenverschiebung auf, die mit zahlreichen Begleitphänomenen (Erdbeben, Vulkanausbrüche, Flutwellen) zum Weltuntergang führt.


2012 / Trailer [deutsch]

Roland Emmerich, der den Beinamen “schwäbischer Spielberg” erhielt, ist bekanntlich der Meister des Katastrophenfilms. In 2012 zieht er erneut alle Register, um uns visuell den Weltuntergang nahe zu bringen: Erdbeben ohne Ende, Megatsunamis und Vulkanausbrüche. Alles natürlich äußerst klischeehaft serviert und mit reichlich Pathos gewürzt. Obwohl ich alles andere als ein Geophysiker bin, kommt mir vieles in dem Film sehr weit hergeholt vor. Meine beiden Söhne konnten sich das Lachen am Ende nicht verkeifen. Sicherlich sind die visuellen Effekte ziemlich sensationell, aber die Story hinkt auf beiden Beinen: Wie die Erde nach einigen Wochen wieder zur Ruhe kommt, obwohl sich die Kontinente radikal verändert haben, mag nur in einem Film von Roland Emmerich Wirklichkeit werden.

Schlimm, wenn vielleicht auch durchaus real, ist die Botschaft des Films (wenn der Film neben der Zurschaustellung von Katastrophen überhaupt eine Botschaft hat): Nur wer Geld hat oder sonstwie zu den Oberen gehört (Politik, Militär und einige Wissenschaftler) kann sich ein Überleben sichern. Da wirkt die Opferbereitschaft des amerikanischen Präsidenten vielleicht mildernd, am Ende aber doch nur übertrieben pathetisch. Und auch der italienische Ministerpräsident (doch wohl nicht Berlosconi?) verbleibt wie ein guter Kapitän auf dem untergehenden Schiff Italien. Immerhin wird die deutsche Bundeskanzlerin geret-tet-tet.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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