Willkommen bei den Sch’tis

Über 20 Millionen Franzosen haben den Film gesehen: Willkommen bei den Sch’tis (Originaltitel: Bienvenue chez les Ch’tis) ist eine französische Filmkomödie von Dany Boon mit Kad Merad und Dany Boon in den Hauptrollen. Am Samstagabend habe ich den Film nun mit meinem jüngeren Sohn angeschaut. Der Titel des Films spielt auf die nordfranzösische picardische Sprache an, die auch Ch’ti genannt wird. Ihre Sprecher heißen „les Ch’tis“.

Zum Inhalt: Philippe Abrams (Kad Merad) ist Filialleiter einer kleinen Poststelle in der Provence. Aufgrund der Launen seiner Ehefrau Julie (Zoé Félix) bemüht er sich seit einiger Zeit, an die sonnige Cote d´Azur versetzt zu werden, um ihr wankelmütiges Gemüt etwas aufzuheitern. Dank der Bemühungen seines Freundes Jean (Stephane Freiss) gelingt es ihm beinahe, die begehrte Stelle zu ergattern, doch ein Konkurrent erweist sich als behindert und wird daher bevorzugt. Bei der nächsten Bewerbung möchte Philippe nicht erneut leer ausgehen und gibt sich trotz großen Bedenken seitens Jeans als Rollstuhlfahrer aus. Prompt wird er bei einer routinemäßigen Kontrolle der Behörden als skrupelloser Betrüger entlarvt – und in den ungeliebten Norden Frankreichs, in die Region Nord-Pas-de-Calais, strafversetzt. Über die Region und besonders deren angeblich besonders einfältigen Einwohner werden sich im Süden oft wahre Horrorgeschichten erzählt. Insbesondere die primitive Sprache der Nordfranzosen steht häufig im Zentrum der Kritik.

Daher ist eine der Hauptattraktionen des Films der lokale „Ch’ti“-Dialekt, der – beeinflusst vom Flämischen – selbst so manchen muttersprachlichen Franzosen vor erhebliche Verständnisprobleme stellt. Dieses Kauderwelsch angemessen ins Deutsche zu übertragen, war keine leichte Aufgabe, denn die Übersetzung in eine deutsche Mundart (etwa das Schwäbische) hätte schlicht deplatziert gewirkt. Folglich entschloss sich der deutsche Verleih, eine neuartige Kunstsprache zu entwickeln, was sicherlich grandios hätte scheitern können, doch wider Erwarten gelang.

Auch wenn den meisten deutschen Zuschauern die Problematik, auf die sich „Willkommen bei den Sch’tis“ stützt, unbekannt sein dürfte, handelt es sich doch um ein so universelles Thema, dass es sich wohl in jedem Land der Erde nachvollziehen lassen dürfte.


Willkommen bei den Sch’tis (siehe auch den Trailer hierzu)

„Willkommen bei den Sch´tis“ ist eine der besten Komödien der letzten Zeit, die weniger auf Brachialhumor und dafür mehr auf quirlige Charaktere und das clevere Spiel mit hartnäckigen Vorurteilen setzt. Der Film entwickelt eine Verve, ein positives, beschwingtes Lebensgefühl., wie es uns wohl doch nur die Franzosen vermitteln können (siehe auch Die fabelhafte Welt der Amélie). Ein Film zum Wohlfühlen. Ich kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen.

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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