Schachlegende Bobby Fischer ist tot

Wie nah Genie und Wahnsinn beieinander liegen, ist am besten an Robert James „Bobby“ Fischer zu erkennen. Am 17. Januar starb das Schachgenie 64-jährig in Reykjavík nach längerer, schwerer Krankheit an einem Nierenversagen.

Bobby Fischer wurde Weltmeister in Zeiten des kalten Krieges, als er 1972 in Reykjavik gegen Boris Spasski die Vormachtstellung der Russen brach. Obwohl der Zweikampf wegen Fischers exzentrischem Verhalten mehrfach kurz vor dem Scheitern stand und Fischer sogar eine Partie kampflos verlor, gewann er schließlich deutlich mit 12,5–8,5. Damit wurde Fischer zum Volkshelden in den USA.

Bobby Fischer in jungen Tagen

Bobby Fischer in alten Tagen

Bobby Fischer in jungen und alten Tagen

Aber es sollte seine vorerst letzte Turnierpartie für die nächsten 20 Jahre sein. 1975 wurde ihm der Weltmeistertitel aberkannt.

Ein kurzes Comeback feierte er 1992, als er im Jugoslawien während des Bosnienkrieges unter großem Medieninteresse einen Schaukampf gegen seinen alten Rivalen Boris Spasski mit 17,5-12,5 gewann, eine Siegesprämie in Höhe von 5,5 Millionen US Dollar einstreichen konnte und damit gegen das US-Embargo verstieß. In seinem Heimatland USA, in das er fortan nicht mehr zurückkehren konnte, wurde Fischer daraufhin per Haftbefehl weltweit zur Fahndung ausgeschrieben.

Fischer galt als ein genialer Schachspieler. Sein Charakter gibt allerdings Anlass zu Kontroversen; so äußerte er sich – obwohl selbst Amerikaner sowie jüdischer Herkunft – wiederholt antiamerikanisch und antisemitisch. Im Internet und in Radiointerviews verbreitete er antijüdische Tiraden und leugnete den Holocaust.

siehe zdf.de: Schachgenie Bobby Fischer gestorben

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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