Es ist noch Suppe da

Ich bin Bahnfahrer, genauer gesagt Pendler. Denn ich arbeite in Hamburg und wohne in Tostedt. Die Strecke Hamburg-Tostedt-Bremen wird seit Dezember 2003 neben der Deutschen Bahn AG (DBAG) im Ersatz zu den Regionalexpresszügen von der privaten metronom Eisenbahngesellschaft mbH betrieben.

Was den Metronom betrifft, kann ich eigentlich nicht meckern. Wenn man nicht gerade durch Verspätungen der DBAG betroffen ist, dann sind diese Züge wirklich pünktlich. Und bei kleineren Verspätungen ist man bemüht, diese möglichst einzuholen. Will ich meinen Blutdruck einmal so richtig in Wallung bringen, dann fahre ich mit einer Regionalbahn der DBAG. Die hat garantiert Verspätung …

Das mit der Pünktlichkeit des Metronoms spricht sich nun aber herum. Und so sind die Züge bis auf wenige Ausnahmen meist gänzlich ausgelastet. Ich bin aber ausgeschlafen und finde eigentlich immer einen Sitzplatz.

Da die Züge über Klimaanlage verfügen, ist es auch bei höheren (oder niedrigen) Temperaturen ganz angenehm im Zug. Außerdem sind die Doppeldeckerzüge leise, sodass man nicht Gefahr läuft, Hörschäden zu erleiden, wenn man sich von seinem MP3-Player berieseln lässt.

Der Metronom hat allerdings auch seine kleinen Fehler. Zum einen sind die Plätze reichlich eng bemessen (für größeres Gepäck ist eigentlich überhaupt kein Platz vorhanden). Um sich den Nachbarsitz frei zu halten, gibt es aber eine Taktik, die sich selbst bei überfüllten Zügen oft genug bewährt:

Ich setze mich auf einem Platz zum Gang, der sich im unterem Deck befindet, und das entgegen zur Fahrtrichtung. Metronom-Erst-Fahrer streben wegen der besseren Aussicht meist zum oberen Deck. Und mindestens 80 % aller Fahrgäste bevorzugen Sitzplätze in Fahrtrichtung. Sitze ich nicht am Fenster, sondern am Gang, dann muss man mich natürlich fragen, ob der Platz neben mir noch frei ist usw. Aber wer fragt schon gern.

Ein weiterer Fehler des Metronoms: Es gibt Automaten im Zug, an denen man sich mit Kaffee, einem kleinen Snack und … Suppe bedienen kann. Wenn der halbe Zug nach Kaffee duftet, geht das ja noch. Aber Suppe? Irgendeine undefinierbare Brühe? Steigen Sie einmal morgens gegen 6 Uhr in einen Zug, der nach Maggi stinkt! Dann wissen Sie, was ich meine …?!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!