Schienenersatzverkehr

Neben dem herrenlosen Gepäckstück habe ich noch einen Vorschlag zum Unwort des Jahres 2006: Schienenersatzverkehr.

Wer öfter mit der Bahn fährt, wird vielleicht wissen, was ich meine und welche Drohung dieses Wort beinhaltet: Jegliche terminliche Planung kann man vergessen, wenn man ein bestimmtes Ziel zu einer bestimmten Zeit erreichen möchte. Fahrpläne werden kurzfristig außer Kraft gesetzt.

Schienenersatzverkehr

Durch Störungen in der Oberleitung (nicht Oberstübchen) kam es innerhalb von weniger als einer Woche (nämlich am Freitag, den 08.09. und Mittwoch, den 13.09. – macht in der Summe einen Freitag, den 13.) zu längeren Verzögerungen im Betriebsablauf der deutschen Bahn (DBAG) auf der Strecke Hamburg – Bremen, wie es so schön im Sprachgebrauch der DBAG heißt.

Der Kelch ging an mir gerade noch vorüber: Der Einsatz eines Schienenersatzverkehrs (allein das Wort als solches ist ein Ungetüm, also Unwort) wurde angedroht, aber nicht vollstreckt. Noch rechtzeitig wurde der Schaden behoben.

Übrigens: Die genannte Störung der Oberleitung wurde im Bereich der Baustelle des Tostedter Bahnhofs verursacht. Irgend so ein Spezialist ist mit dem Bagger an das Kabel gekommen und hat es gekappt.

Und da ich gerade beim Thema Baustelle bin: Ich möchte mich da ausdrücklich für den Lärm der letzten Nächte bedanken. Jetzt wird auch am Wochenende in der Nacht gewerkelt. Das Getute, Geramme und Geklopfe ist markerweichend. Wenn das so weitergeht, dann werde ich zum Tier!

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!