Ein Traum in oranje

Vorbemerkung: Für mich ist der Weltmeistertitel 2006 im Herren-Fußball vakant. Wenn es so etwas wie Gerechtigkeit gäbe, dann hätte man den Italienern den Titel nachträglich wegen grober Unsportlichkeiten aberkennen müssen (die hätten erst gar nicht an der WM in Deutschland teilnehmen dürfen, denn kein Land wurde in den letzten Jahren von so vielen Fußball-Skandalen wie Bestechung, systematisches Doping, Gewaltexzesse, Rechtsradikalismus, Misswirtschaft, verpfiffene Spiele, getürkte Transfers und Scheinverträgen heimgesucht): Italien ist höchstens Weltmeister im Schinden von unberechtigten Freistößen und Elfmetern (z.B. im WM-Achtelfinale in der 5. Nachspielminute gegen Australien – oder in der EM-Qualifikation in Schottland) und im Provozieren des Gegners (der Fall Zidane). Berühmt ist die Mannschaft für ihre Nickeligkeiten wie versteckte "technische Fouls" und dergleichen.

Es gibt Augenblicke, da kehrt der Glaube an die Gerechtigkeit bei mir zurück; so gestern geschehen in einem Traum in oranje: Beim Fußball-Europameisterschaftspiel der Niederlande gegen Italien führten die Holländer die Squadra Azzurra, wie man die italienische Mannschaft nennt, geradezu vor. 3:0 für die Niederlande! Der Catenaccio, der italienische Sperrriegel, wurde durch schnelles Spiel überwunden. Und die ins Alter gekommenen Herren der Verteidigung (allen voran Materazzi, der sich am Ende selbst ‚lahm‘ legte und verletzt ausgetauscht wurde) waren nicht schnell genug, die Holländer durch versteckte Fouls zu behindern.

EM 2008: Niederlande - Italien 3:0

Es tat der Fußball-Seele gut, die "betröppelten" Gesichter der italienischen Spieler zu sehen. Sie wussten nicht, wie ihnen geschah. Für einen Abend war die Fußballwelt wieder in Ordnung. Aber wie man die Italiener kennt, werden sie "zurückschlagen". Und am Ende mogeln sie sich an Frankreich und Rumänien vorbei in die nächste Runde. Mag der Fußball-Gott dem im Wege stehen …

siehe auch zdf.de: Ist der Ruf erst ruiniert …

Über WilliZ

Wurde geboren (in Berlin-Schöneberg), lebt (nach einem Abstecher nach Pforzheim, längere Zeit in Bremen und Hamburg) in dem Örtchen Tostedt am Rande der Lüneburger Heide - und interessiert sich für Literatur, Musik, Film und Fotografie (sowohl passiv wie aktiv) ... Ach, und gern verreise ich auch!

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