Archiv für den Monat: August 2013

Sean Mayes: Joan Armatrading – A Biography – Introduction

Ein Buch ist ein Buch ist ein Buch ist ein Buch … – in Abwandlung von Gertrude Steins Rosen-Sentenz aus dem Sacred Emily-Poem. „Things are what they are” – Dinge sind, was sie sind. Und so ist ein eBook eben kein wirkliches Buch, nichts Handfestes, Greifbares, notfalls sogar etwas jemand an den Kopf Werfbares (man müsste schon den eBook-Reader oder das Tablet werfen). Nein, ein Buch, ein wirkliches Buch, ist ein Buch. Notfalls kann man es auch für andere Zwecke als zu denen des Lesens benutzen (wenn der Tisch wackelt zum Unterstellen – auch wenn’s eher ein Heft als ein Buch sein müsste).

Aber ich schweife gehörig ab und sollte zum eigentlichen Thema kommen. Wenn schon einmal abgeschweift, bleibe ich es noch EINEN Augenblick. Die Rosen, die Rosen, die Rosen, die Rosen sind (um es einmal anders auszudrücken) inspirierten Umberto Eco zu seinem Mittelalter-Roman Der Name der Rose, den ich mir gerade zu Gemüte führe (dazu später mehr …). Aber jetzt ist genug.

Es geht (wieder einmal, ich weiß) um Joan Armatrading. Erwähnt habe ich es bereits mehrmals. Schon 1990, da war Joan Armatrading noch keine 40 Jahre alt, erschien über sie eine Biografie, auf die sich besonders die Verfasser der englischsprachigen Wikipedia-Artikel über Joan und ihre Alben beziehen: Joan Armatrading – A Biography von Sean Mayes.

Ich habe das Buch für gerade einmal 4 € 49 (davon entfielen allein 3 € auf Versandkosten) in diesen Tagen gekauft. Es ist gut erhalten und ich habe natürlich auch schon einen ersten (und zweiten) Blick hineingeworfen. Allein die Fotos sind das Geld wert.

Sean Mayes: Joan Armatrading - A Biography (1990)

Sean Mayes: Joan Armatrading - A Biography (1990)

Sean Mayes: Joan Armatrading – A Biography (1990)

… und das Buch stammt, wie man sieht, aus einer Bibliothek in Schottland, genauer aus dem East Lothian District, das ist östlich von Edinburgh. Nun ‚geklaut’ wurde das Buch nicht, sondern ist ‚withdrawn’, also nach sieben Ausleihen ausrangiert worden – und über diverse Umwege, so vermute ich einmal, jetzt in meinem Bücherschrank gelandet (‚neu’ ist das Buch wohl schon lange nicht mehr erhältlich).

Sean Mayes: Joan Armatrading - A Biography (1990)

So können Bücher in ihrer ‘analogen’ Ausprägung neben ihrem eigentlichen Inhalt auch noch weitere Geschichten erzählen. Manche Schmauchspur verrät etwas von vorherigen Lesern (es muss nicht gerade eine ‚Speisekarte’ sein – vielleicht ein Rotweinfleck oder die Sabberspur eines Pfeifenrauchers). Und wer wie ich ohne Randmerkungen per Bleistift selten auskommt, ergänzt ein Buch gewissermaßen auch in literarischer Hinsicht. Es lohnt sich oft schon, in den Antiquariaten dieser Welt zu schauen. Da findet sich mancher Schatz (manche Erstausgabe). Und wenn der Preis stimmt, dann greife ich schon einmal zu (außer das Buch ist allein aus hygienischen Gründen, siehe ‚Speisekarte’, nicht mehr zu gebrauchen).

Sean Mayes: Joan Armatrading - A Biography (1990) - Introduction

Aber nun doch schon etwas zum Inhaltlichen (sehr weit bin ich noch nicht gekommen). In einer Einleitung (Introduction) steht Folgendes (natürlich auf Englisch, eine deutsche Ausgabe der Biografie hat es nie gegeben):

„Over the years Joan Armatrading has producted albums of never-failing inspriration and quality. Her LPs go gold, her concerts sell out and her songs – such as ‘Love And Affection’, ‘Willow’ and ‘Drop The Pilot’ – have become lasting anthems.

There is courage in Joan’s writing and courage in the way she has changed from shy, nervous performer into the confident star with a radiant smile who inspired love and affection from seventy thousand people at the Nelson Mandela concert. She is a guitarist of breathtaking originality, and a singer whose voice goes straight for the heart. Her songs show both vulnerability and great personal strength, intimate yet universal. Short on ‘he’ and ‘she’ but long on ‘you’ and ‘me’, they appeal to both sexes equally, saying the things we should like to be able to say, but with greater perception, sensitivity and poetry than most of us can ever hope to command.

What is the source of this understanding? Were these songs wrought from intense personal experience? Here the smile fades, the shutters come down. Joan is simple not telling.

This is the first biography of the enigmatic and fascinating star. Joan Armatrading is not, it must be said, the easiest subject. ‘Joan Armourplating’ – ‘the Greta Garbo of pop’ – Joan is the most reclusive and secretive of individuals. The book was nearly called “A Very Private Person’. […]”

Also Joan Armourplating, die Panzerplattenbewehrte … Um es gleich zu sagen (und damit zu wiederholen): Diese Biografie ist von Joan Armatrading nicht ‚abgesegnet’ worden. Auf Fragen über ihr Privatleben sagte Joan fast stereotyp am Ende von Interviews: „You kept asking me questions about myself – you should have asked about my music.“ Sean Mayes, selbst Musiker, hat so versucht, seine Begeisterung für Joan möglichst auf die Sicht eines Musikers zu beschränken. Allein das ruft Begeisterung genug hervor. Und da Joan, die sich von einer schüchtern, nervösen Darstellerin zum selbstbewussten Star mauserte, ansonsten verschlossen (panzerplattenbewehrt) ist, sich als eine sehr private Person ausgibt, musste der Autor andere fragen, Mitmusiker, für die ersten Jahre ihre damalige Freundin Pam Nestor.

Ich unterstelle dem Autor genügend eigene Wahrnehmungsfähigkeit, Sensibilität und poetischen Geist, um das aufschlussreiche Porträt einer gegnadeten Künstlerin zu zeichnen und freue mich auf die weitere Lektüre. Dazu dann später mehr …

Ein weiterhin unerfüllter Traum

Es ist 50 Jahre her, dass Martin Luther King anlässlich des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit, an dem mehr als 250.000 Menschen teilnahmen, seine Rede „I Have a Dream“ in Washington, D.C. vor dem Lincoln Memorial hielt. Am 28. August 1963 predigte Martin Luther King in Washington Gleichheit und Versöhnung. Seine Gegner antworteten mit Gewalt. Am 4. April 1968, kaum fünf Jahre später, wurde King in Memphis, Tennessee ermordet.

    Martin Luther King Jr. 1963: I Have a Dream

Heute regiert zwar ein schwarzer Präsident, im Bus darf jeder sitzen, wo er möchte. Doch Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger sind noch immer ungleich verteilt. Martin Luther King träumte einen Traum, der auch nach 50 Jahren weiterhin unerfüllt geblieben ist.


Martin Luther King Jr. 1963: I Have a Dream

Rede mit Wortlaut (original)Deutsche Fassung der Rede


    Martin Luther King: I Have a Dream (1963)

Joan Armatrading: Walk Under Ladders (1981)

Bereits ein Jahr nach Me Myself I erschien 1981 das Album Walk Under Ladders von Joan Armatrading. Diesmal war der Produzent Steve Lillywhite, ein englischer Musikproduzenten, der für viele bedeutende Musiker wie Peter Gabriel, U2 bis hin zu den Rolling Stones tätig wurde. Das hört man dem Album auch durchaus an. Und wieder versammelten sich viele großartige Musiker um Joan. Allerdings ist Walk Under Ladders auch wieder ein Produkt seiner Zeit. Die 80-er Jahre mit New Wave grüßen auch hier wieder. In Großbritannien erreichte das Album die Top Ten (Platz 6); in den USA dagegen erzielte es nur Platz 88.

    Joan Armatrading: Walk Under Ladders (1981)

Trackliste des Albums:
(alle Lieder wurden von Joan Armatrading komponiert)

1. „I’m Lucky“ 3:05
2. „When I Get It Right“ 3:03
3. „Romancers“ 3:48
4. „I Wanna Hold You“ 3:46
5. „The Weakness in Me“ 3:33
6. „No Love“ 3:58
7. „At the Hop“ 3:26
8. „I Can’t Lie to Myself“ 3:23
9. „Eating the Bear“ 2:59
10. „Only One“ 4:15

Bonustracks:
Shine
Dollars
Crying

Das Album beginnt flott, aber in einem Stil, der mir nicht ganz so liegt. Es ist dann auch quasi der Titelsong: I’m Lucky – I can walk under ladders – Yes I’m so lucky …


Joan Armatrading – I’m Lucky

Es folgen zwei Lieder, die z.B. durch Offbeats (Nachschlag der Gitarre) vom Reggae beeinflusst sind (später etwas mehr dazu).

Als fünftes Lied folgt wohl das bekannteste und sicherlich auch schönste des Albums. Hier ist Joan wieder ganz Joan, wieder die Joan, wie ich sie mag. Auch heute noch bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich das Lied höre. Über die Instrumentalisierung könnte man sich streiten. Aber z.B. die langgezogenen Basslinien finde ich passend. Überhaupt ist es nicht wie vielleicht andere Stücke dieser Scheibe überarrangiert, sondern findet den richtigen ‚Ton’, ist begleitend und doch auch immer wieder akzentsetzend. Hier das Original:


Joan Armatrading – The Weakness in Me (mit Text)

Und hier eine jüngere Aufnahme mit einer älteren Joan:


Joan Armatrading – The Weakness in Me (jüngere Aufnahme)

Es gibt einige Lieder von Joan Armatrading, die von anderen Sängerinnen gecovert wurde. ‚The Weakness in Me’ dürfte dabei eines der häufigsten gecoverten Lieder sein. Hier eine Interpretation von Melissa Etheridge.


Melissa Etheridge- Weakness in me

Nach diesem Lied kann es natürlich kaum brachial weitergehen. Joan Armatrading hat mit ‚No Love’ die Kurve gekriegt.


Joan Armatrading – No Love

Inzwischen habe ich mir für wenige Euro die Biografie über Joan Armatrading von Sean Mayes (1990) zugelegt und schon einmal darin geblättert (dazu später mehr). Danach wurde Reggae in Joans Elternhaus nicht gespielt. Erst später, durch einen jüngeren Bruder, hörte sie Reggae, der dann auch in einige eigene Lieder verwoben wurde. Auf „Walk Under Ladders“ sind es gleich drei, sogar vier Stücke, in denen Reggae verarbeitet ist. Und z.B. für das Stück ‚I Can’t Lie to Myself’ wurde sogar die ‚Jamaican rhythm section’ schlechthin engagiert: Sly Dunbar am Schlagzeug und Robbie Shakespeare am Bass. Wer diese beiden Namen nicht kennt, kennt auch den Reggae nicht.


Joan Armatrading – I Can’t Lie to Myself

Das Album endet zunächst mit dem (auch reggae-beeinflussten) ‚Eating the Bear’, einem etwas zu peppigen Lied, in dem sich ein hungriger Bär auf unsere gute Joan zu stürzen droht, dann quasi selbst verspeist wird – und wieder einem langsamen Stück: ‚Only You’. Aus heutiger Sicht ist das Arrangement der Instrumente zu diesem zarten Liebeslied vielleicht etwas ungewöhnlich: Über einem brummigen Bass (leicht unterstützt vom Schlagzeug) schweben dabei sphärische Keyboard-Klänge und Joans zerbrechlich wirkender Gesang.

Sieht so ein Gott aus?

Mit stierigen Glubschaugen schaute er schon in jungen Jahren auf sein Publikum. Nicht gerade Schwiegermutters Liebling. Jetzt mit 66 Jahren, wenige Tage nach seinem Geburtstag, staunt der Flötenkobold dann aber doch, wurde er zum Gott des Progressive Rock ausgekoren – er erhielt vom Prog Magazine (auch Progrockmag genannt) in diesem Jahr den Prog God Award! Da kann man schon große Augen, große Glubschaugen machen (wenigstens rasieren hätten sie sich können, Herr Gott)!

Progrockmag – Prog God 2013: Ian Anderson

Vielleicht ist das auch endlich Anlass, ihn oder seine (annähernd) lebenslange Band Jethro Tull in die Rock and Roll Hall of Fame aufzunehmen. Da tummelt sich mancher Schrat … Nur unser Flötenschrat noch nicht. Aber vielleicht mag man dort keine Götter … 😉

Erste Töster Kulturtage

Am Freitag ist es soweit: Um 18 Uhr werden mit der „Langen Nacht der Chöre“ in der Johanneskirche die ersten Töster Kulturtage in Tostedt eröffnet. Bereits am Samstag, den 24. August, gibt es um 15 Uhr mit dem internationales Büfett (nach 2008), veranstaltet vom Forum für Zivilcourage, und dem Bandabend in der Schützenhalle (bis 24 Uhr) die ersten Höhepunkte.

    Töster Kulturtage 2013

Viel ist es nicht, was kulturell in Tostedt los ist, besonders die Angebote an Konzerten und Theateraufführungen sind ‚dünn’ gesät. Von Autorenlesungen u.ä. ganz zu schweigen. Ein Kino gibt es nicht. Da wurde es endlich Zeit, die Töster Kulturtage ins Leben zu rufen. Viel ist es nicht, was da geboten wird und leider ist das Programm teilweise sehr ‚vage’. Aber es ist ein Anfang – und hoffentlich sind diese ersten Kulturtage in Tostedt kein einmaliges Ereignis.

„Das Kulturleben ist wichtig für eine Gemeinde“, so Hanscarl Hoffmann, Vorsitzender des Kultur- und Sportausschusses. Dem kann ich nur zustimmen. So ist es auch der Kultur- und Sportausschuss der Gemeinde Tostedt, der diese Kulturtage organisiert. Anlass ist die Idee, all denen eine Bühne zu geben, die sich in Tostedt in den Bereichen Musik, Theater und Kunst engagieren.

Siehe auch:
Erste Töster Kulturtage – Tostedt im Premierenfieber (han-online.de)
Kultur in Tostedt erlebbar machen (kreiszeitung-wochenblatt.de)

Flyer Programm Töster Kulturtage direkt zum Download (313 KB PDF – Quelle: tostedt.de)

Fritz Rau gestorben

Am Montag ist der langjährige Konzert- und Tourneeveranstalter Fritz Rau im Alter von 83 Jahren gestorben. Mit Horst Lippmann gründete Rau 1963 die Konzertagentur Lippmann + Rau, die zunächst die Jazz- und später die großen Blues- und Rockstars nach Deutschland brachte. Ohne ihn und Lippmann wären all diese großen Hallenkonzerttourneen durch Deutschland nicht denkbar gewesen.

Außerdem war er bis 2005 langjähriger Organisator von Jethro Tull und mit deren Bandleader Ian Anderson eng befreundet. Auf der CD/DVD Ian Anderson Plays the Orchestral Jethro Tull (2005) ist neben einem Interview mit Ian Anderson auch Fritz Rau zu hören.

Hier zwei Eintrittskarten zu Konzerten von Jethro Tull (1972 und 1977), die Lippmann + Rau als Veranstalter bzw. Tourneeleiter durchgeführt haben:

Jethro Tull 1972 Hannover - Veranstalter: Lippmann & Rau

Jethro Tull 1977 Bremen - Tourneeleitung: Lippmann + Rau

Joan Armatrading: Me Myself I (1980)

Als 1980 das bisher sechste Album von Joan Armatrading erschien, war ich enttäuscht: Mit Me Myself I begann die zweite Phase im musikalischen Schaffen von Joan Armatrading „und brachte einen Wandel, der mir bis heute nicht gefällt. Joan orientierte sich mehr am Mainstream und damit an härterer Pop-Musik, die ihr dann allerdings auch eindeutig mehr Erfolg brachte. Der ‚amerikanische’ Einfluss ist dabei unverkennbar (z.B. ‚Me Myself I’ wurde in den USA, im Studio Record Plant in New York City im März 1980 aufgenommen). Vieles klingt eher nach New Wave als nach Joan Armatrading. Manches Stück ist ‚überarrangiert’, mit für meinen Geschmack zu sehr schepperndem Schlagzeug und zu aufdringlicheren Keyboardpassagen belegt. Nur wenige Lieder hören sich noch nach ihr selbst an.“ (siehe meinen Beitrag Joan Armatrading: If Women Ruled The World)

    Joan Armatrading: Me Myself I (1980)

Es sollten bis 1986 immerhin fünf Alben werden (1980: Me Myself I · 1982: Walk Under Ladders · 1983: The Key · 1985: Secret Secrets · 1986: Sleight of Hand), die in diese, wie soll ich sagen, eher kommerziell ausgerichtete Phase fielen. Denn mit Me Myself I, das lässt sich nicht leugnen, gewann sie neue Fans. Das Album erreichte Platz 5 in Großbritannien und Platz 28 in den USA und war damit ihre erfolgreichstes Scheibe. Produziert wurde das Album vom US-Amerikaner Richard Gottehrer, der den Engländer Glyn Johns ‚ablöste’. Und es fanden sich wieder viele Studiomusiker um Joan ein. Der mir bekannteste dürfte Chris Spedding sein, außerdem der Gitarrist Rick ‚Ricky’ Hirsch, den ich von Joans damaligen Live-Auftritten her kenne.

Trackliste des Albums:
(alle Lieder wurden von Joan Armatrading komponiert)

1. „Me Myself I“ *
2. „Ma-Me-O Beach“
3. „Friends“
4. „Is It Tomorrow Yet“
5. „Turn out the Light“
6. „When You Kisses Me“
7. „All the Way from America“ *
8. „Feeling in My Heart (for You)“
9. „Simon“
10. „I Need You“
(* auch als Single erschienen)

Das Album beginnt gleich mit dem Titelsong, der auch als Single erschien und gewissermaßen die neue Richtung vorgibt und auf mich damals wie heute eher abschreckend wirkt(e). Halbwegs akzeptabel finde ich noch das kurze, etwas schräge Gitarrensolo gegen Ende des Liedes von Chris Spedding. Aber dieses Lied wie überhaupt das ganze Album muss ja Fans gefunden haben, sonst wäre es nicht so erfolgreich.


Joan Armatrading – Me Myself I

Das nächste Lied ‚Ma-Me-O Beach’ bezieht sich auf einen Urlaubsort in Alberta, Kanada. Joan sah wohl bei einer Fahrt durch die dortige Gegend das Straßenschild mit dem Namen des Ortes und fand den Namen so witzig, um diesen für dieses Lied zu benutzen. Man mag es mögen oder nicht: Mir geht das Popping beim Bass, das Anreißen der Saiten, etwas auf den Nerv und ist auch auf mindestens zwei anderen Liedern des Albums zu hören.

Aber kein Album aus dieser 80-er Jahre-Phase ohne mindestens zwei, drei Stücke, die mir dann doch gefallen und die ‚alte’ Joan Armatrading hören lassen. ‚Turn Out the Light’ ließ ähnlich wie das Lied ‚Willow’ die Zuschauer bei Konzerten die Feuerzeuge zücken.


Joan Armatrading – Turn Out the Light

‘When You Kisses Me’ spielte sie bereits bei ihrem Auftritt im Rockpalast 1980. Die Live-Aufnahme gefällt mir dabei um einiges besser als die Studioaufnahme. Das liegt ohne Zweifel an den Musikern, die dann aber schon bald gegen dem Aussehen nach jüngere ausgetauscht wurden.


Joan Armatrading – When You Kisses Me

Hier noch ein Stück, das sich für mich irgendwo zwischen der ‚alten’ und der damals ‚neuen’ Joan ansiedeln ließe. Das Lied brachte sie dann auch später immer wieder auf die Bühne.


Joan Armatrading – All the Way from America (2010)

‚Feeling in My Heart (for You)’ und ‚Simon’ – beides sind Reggae-Stücke. Bedenkt man, dass Joan Armatrading in der Karibik auf der Insel St. Kitts geboren ist, dann würde man meinen, mehr Einflüsse karibischer Klänge in ihrer Musik anzutreffen.

Das Album endet mit dem Lied ‚I Need You’, wie so oft ein langsames Stück am Schluss einer CD von Joan, und fällt durch die ‚Streicher’-Begleitung aus dem Rahmen. Immerhin noch ein Stück, was für mich den Kauf der Scheibe rechtfertigte.

Stiller Protest und Putins Äffchen

Es war ein stiller Protest der schwedischen Hochspringerin Emma Green Tregaro: Mit bunt gefärbten Fingernägeln protestiert sie gegen Russlands Homosexuellen-Diskriminierung. Sie findet, dass das russische Gesetz, das die „Verbreitung von Information über Homosexualität an Minderjährige“ unter Strafe stellt, Blödsinn ist. Vom Weltverband bekommt sie dafür eine Verwarnung – und muss auf weitere Meinungsäußerungen verzichten (beim Endkampf waren die Fingernägel rot lackiert).

Emma Green Tregaro: Rainbow Fingernails

Jelena Issinbajewa, russische Stabhochspringerin, von Putin persönlich zur WM-Teilnahme gedrängt, spielt das Äffchen und verteidigt nach ihrem WM-Sieg dessen Anti-Homosexuellen-Gesetz: „Wenn wir all diese Dinge auf unseren Straßen zulassen, würden wir Angst um unsere Nation haben“. Einen Tag nach ihren umstrittenen Äußerungen sie dann doch zurückgerudert. Gesinnungswandel oder Missverständnis? Zuvor war die 31-Jährige, Botschafterin von Jugend-Olympia und 2014 Bürgermeisterin des Olympischen Dorfes in Sotschi, von anderen Athleten scharf kritisiert worden.

Zuletzt hatte US-Mittelstreckenläufer Nick Symmonds die Diskriminierung von Homosexuellen in Russland öffentlich kritisiert. Er widmete seine 800-Meter-Silbermedaille seinen schwulen und lesbischen Freunden. Issinbajewas Äußerungen hätten ihn geschockt: „Ich kann nicht verstehen, wie eine so gebildete Frau so rückständig sein kann.“

    Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2014 in Moskau

Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2014 in Moskau, an der 206 nationale Verbände teilnahmen, ging gestern zu Ende. Sicherlich sollte man Politik und Sport trennen. Aber wenn eine Sportveranstaltung dieser Größenordnung in einem autoritärgeführten Land stattfindet, dann kommt man nicht umhin, die dort bestehenden Menschenrechtsverletzungen an den Pranger zu stellen. Immerhin finden im nächsten Jahr in Russland die olympischen Winterspielen und 2018 die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Etwas zu viel der Ehre für einen Autokraten wie Wladimir Putin.

Zum Sportlichen aus deutscher Sicht: Das Ziel, 7-8 Medaillen zu gewinnen wurde erreicht. Neben viermal Gold durch Raphael Holzdeppe (Stabhochsprung), Robert Harting (zum 3. Mal in Folge im Diskuswerfen), David Storl (zum 2. Mal in Folge im Kugelstoßen) und Christina Obergföll (im Speerwerfen der Frauen) gab es noch zweimal Silber und einmal Bronze. Damit rangiert das deutsche Team auf Platz 5 der Nationenwertung. Neben viel Licht gab es natürlich auch einigen Schatten. Besonders das Ausscheiden von Betty Heidler mit 68,83 m bereits in der Qualifikation des Hammerwerfens der Frauen ist erwähnenswert. Von den Weitspringern (Christian Reif lediglich 6. mit 8,22 m und Sebastian Bayer als 9. mit 7,98 m) hatte man zuvor auch etwas mehr erwarten können.

Manche Sportler laufen nicht nur gegen die Uhr: Über 1500 m der Männer gab es mit Homiyu Tesfaye, Mittelstreckenläufer äthiopischer Herkunft, der erst seit Juli 2013 für Deutschland startberechtigt ist, einen deutschen Läufer im Endlauf. Er erreichte einen sehr guten fünften Platz und ist damit schnellster Europäer. Tesfaye gibt an, dass er mit vollem Namen Homiyu Tesfaye Heyi heißt und am 23. Juni 1993 geboren ist. Im Internet entspannte sich monatelang eine Diskussion, ob das Geburtsdatum wirklich korrekt sei und ob er überhaupt derjenige sei, der er vorgibt zu sein. Es wird behauptet, dass er in Wirklichkeit identisch sei mit Henok Tesfaye Hey. Dieser sei drei Jahre und vier Monate älter und habe Äthiopien bei den Jugend-Weltmeisterschaften 2007 sowie bei der Junioren-WM 2008 vertreten – Wolfgang Heinig, der seit zwei Jahren Tesfaye trainiert, sagt, dass sein Schützling mit seiner Hilfe eine Taufbescheinigung der Kirchengemeinde in Äthiopien gefunden habe: „Der Junge hat niemanden beschwindelt. Er hat alles nachweisen können, was er gesagt hat.“ (Quelle u.a. derwesten.de).

Werder Bremen möchte ich bei all der Leichtathletik nicht vergessen : Am 2. Spieltag siegte der Fußball-Bundesligist auch gegen den FC Augsburg knapp und sicherlich wieder glücklich mit 1:0 – und hat damit sechs von sechs möglichen Punkten eingefahren. Das tut wohl auch Not, denn die nächsten beiden Spiele sind auswärts und gegen keine Geringeren als Borussia Dortmund (bereits am Freitag) und dann am 31.08. Borussia Mönchengladbach. Hier kann sich die Mannschaft dann wirklich bewähren und zeigen, ob es wirklich Fortschritte im Mannschaftsgefüge gibt. Also bitte kein Borussendesaster …?!

Filmklassiker: 2001: Odyssee im Weltraum (1968)

Der Film beginnt mit einer dreiminütigen Musiksequenz aus György Ligetis Atmosphères zu einem völlig schwarzen Bild …

Es geht um den Film 2001: Odyssee im Weltraum (Originaltitel: 2001: A Space Odyssey), ein Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1968, der auf der Kurzgeschichte The Sentinel von Arthur C. Clarke basiert. Er entstand unter der Regie von Stanley Kubrick in England. Das renommierte American Film Institute wählte ‚2001’ auf Platz eins der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten.

Als der Film 1968 in die Kinos kam, war er in aller Munde. Ähnlich wie bei seinem Film A Clockwork Orange habe ich ihn aber erst jetzt, 45 Jahre später, gesehen. Ich denke, ich weiß schon, warum …

2001: Odyssee im Weltraum gilt zwar als Meisterwerk, ist aber aus heutiger Sicht eher sperrig, langatmig, ja langweilig. Ich bin durchaus zu haben für eine nicht nur vordergründige ‚Botschaft’. Aber ich finde den Film zu symbolträchtig, wobei nicht immer ganz klar wird, was für was stehen soll.

    2001 - Odyssee im Weltraum (1968)

In gewisser Hinsicht ist der Film eine Oper in vier Akten (mit dem Ligeti-Stück als Ouvertüre). Musik spielt nämlich eine wesentliche Rolle. In den ersten 25 Minuten und den letzten 22 Minuten des Films wird kein Wort gesprochen. Insgesamt enthalten 70 Prozent des Films keinen Text. Die Musikauswahl ist dabei sehr ‚unkonventionell’: Nach dem Stück von Ligeti wird der Film mit ‚Also sprach Zarathustra’ von Richard Strauss eröffnet.


2001: A Space Odyssey – Introduktion aus Also sprach Zarathustra von Richard Strauss

Kubrick war fasziniert von der Möglichkeit außerirdischen Lebens und beschloss, „den sprichwörtlich guten Science-Fiction-Film“ zu drehen. Der erste Teil (Akt) zeigt eine Gruppe von Vormenschen in der afrikanischen Savanne und wird begleitet mit grandiosen Landschaftsbildern: Der Morgen der Menschheit (The Dawn of Man). Dann steht ein schwarzer Monolith, der – unbemerkt von den Vormenschen – auf die Erde gebracht wurde, im Mittelpunkt. Dieser führt bei den Vormenschen zu einer Bewusstseinsveränderung.


2001: A Space Odyssey – Der Morgen der Menschheit (The Dawn of Man)

Im 2. Teil Mondstation Clavius (Tycho Magnetic Anomaly-1) sind wir im Jahr 1999 (der Film wurde 1968 gedreht, die Handlung spielt also 31 Jahre später). Ein pfeilförmiges Raumschiff nähert sich einer großen radförmigen, noch im Ausbau befindlichen Raumstation. Zu den Klängen des Walzers ‚An der schönen blauen Donau’ gleitet die Fähre in die Nabe des riesigen rotierenden Rades. Später wird im Mondkrater Tycho ein Monolith, der dem aus der Eröffnungssequenz gleicht, ausgegraben. Der Quader ist vier Millionen Jahre alt, absolut schwarz und erzeugt ein starkes magnetisches Feld.


2001: A Space Odyssey – Walzer An der schönen blauen Donau von Johann Strauß

Dieser Monolith spielt auch in den weiteren zwei Teil Die Reise zum Jupiter (Jupiter Mission 18 Months Later) und Wiedergeburt (Jupiter and Beyond the Infinite) eine wichtige Rolle … Eine ausführlichere Inhaltsangabe des Films ist bei de.wikipedia.org zu finden (siehe auch filmstarts.de mit Kritik).

Der erwähnte Monolith wird als übernatürliche Kraft, als Gott, oder als eine außerirdische Intelligenz interpretiert, die das Bewusstsein der Menschen beeinflusst. Diese entwickeln sich fort, erlangen durch ihre wachsende Intelligenz einen technischen Fortschritt, der sie von der Welt abheben und ins Weltall reisen lässt. Der Fortschrittsglaube erwächst ins Unermessliche. Aber die erlangten Errungenschaften kehren sich plötzlich gegen den Menschen.

Wodurch der Film beeindruckt, sind seine Bilder, denen die heute benutzte Animationstechnik am Computer natürlich nicht zur Verfügung stand und die daher einen entsprechend hohen Aufwand nötig machten. Kubrick zeugte eine bis dahin nicht bekannte technische Perfektion, die sicherlich als Quelle für Inspirationen kommender Regisseure gelten muss.

Man mag von dem Film halten, was man will. Wie gesagt, mir ist er etwas zu symbolträchtig, zu verworren. Manche verwendete Technik ist zudem überholt (z.B. falschfarbene Bildern im letzten Teil; das erinnert mich an gute alte Beat-Club– bzw. Musikladen-Zeiten aus Bremen, die durch solche Aufnahmen einen psychedelischen Effekt hervorrufen sollten). Insgesamt muss man ‚2001’ als Vorreiter für neue visuelle Formen und Möglichkeiten sehen. Und wer’s noch nicht kapiert hat: Wer actiongeladene Filme bevorzugt, sollte einen großen Bogen um den Film machen.

Hier ein Trailer des Films, den ein 2001-Fan zusammengestellt hat, da die offiziellen Trailer nicht so recht wiedergeben, was der Film zu versprechen heißt:


2001: A Space Odyssey – Trailer (englisch)

Worte mit Flügeln (2): Eile mit Weile

Nur keine Panik (auf der Titanic – O-Ton Udo). Immer schön ruhig bleiben. – Das ist meist leichter gesagt als getan. Manch geflügeltem Wort wünscht man Bleifüße. – Eile mit Weile! Gut Ding braucht Weile!

Da gibt’s wohl jede Menge Redensarten, die uns – ganz sachte – zur Ruhe bekehren wollen. Ausgangspunkt dieses kleinen Beitrag waren aber nicht diese herzallerliebsten Sprüchlein, sondern eine Textzeile aus einem Lied meiner (noch-)Lieblingsband.

    Worte mit Flügeln: So wühlt man sich durch den deutschen Wortschatz

Nämlich in dem Lied ‚We Used to Know’ auf der 1969 erschienenen Scheibe Stand Up heißt es so schön:

We ran the race and the race was won
by running slowly.

Ja, auch langsam geht es vorwärts (sprach die Schnecke) – und manchmal gewinnt man dabei sogar Henkelpötte oder ähnliches. – Aber ich bin ein Zausel, ein alter und verlogener zudem. Diesen Beitrag verdankt die Welt einem Spruch eines gewissen Bernd Zeller (ja, der … Ihr kennt den nicht??!). Sinnig und sachte, in kleinen Schritten voranstreitend, gemächlich und langsam kommt er daher und behauptet, er führe ein Leben auf der Überholspur!

Ha, denkt da die Schnecke, das kann ich auch, genau: Nur eben sehr langsam, und hinter mir hupen alle.

Hier quasi noch einmal das Original (unverfälscht und ohne Schneckenschleim): Ich führe ein Leben auf der Überholspur. Nur eben sehr langsam, und hinter mir hupen alle. (Bernd Zeller)

siehe auch: Redensartensuchmaschine
Worte mit Flügeln (1): Sommer

Joan Armatrading: To the Limit (1978)

Mit dem Album To The Limit 1978 endet für mich die erste ‚Periode’ von Joan Armatradings Schaffen. Es umfasst die ersten Jahre, in denen sie ihren Stil sehr schnell gefunden und weiterentwickelt hatte. Das ist die Joan wie ich sie heute noch am liebsten mag. Denn so habe ich sie kennen gelernt. Sicherlich waren viele der Lieder noch nicht so ausgereift arrangiert. Manches klingt sogar holprig. Hätte man damals schon die technischen Mittel, diese digitale Aufnahmetechnik, gehabt, so wäre manches vielleicht einen Tick besser gelungen. Genau das macht aber den Reiz dieser Stücke aus: Es klingt alles weitaus authentischer als in der folgenden Phase. Hier noch einmal die Alben der ersten Periode:

· 1972: Whatever’s for Us
· 1975: Back to the Night
· 1976: Joan Armatrading
· 1977: Show Some Emotion
· 1978: To the Limit

To the Limit ist ein Album, das mir mit am besten von allen Alben von Joan Armatrading gefällt. Es widmet sich den ‚Aspekten der Liebe’ und enthält eine Reihe von ‚Briefen’ oder persönlichen Gesprächen an den Geliebten. Lediglich das Lied ‚Am I Blue For You’ finde ich durch das Gesummse des Synthesizers leicht quälend, obwohl das Lied eigentlich sehr schön ist. Zum dritten und letzten Mal ist dieses Album von Glyn Johns produziert worden, der wieder namhafte Studiomusiker um Joan Armatrading scharte, so auch Red Young und Quitman Dennis, die auch längere Zeit zu ihrer Live-Band gehörten. Leider war das Album nicht ganz so erfolgreich wie der Vorgänger und erreichte ‚nur’ Platz 13 der UK Album Charts bzw. Platz 125 in den USA. Unbedingt erwähnenswert ist, dass das Titelfoto auf dem Cover von keiner geringeren als Annie Leibovitz ‚geschossen’ wurde, heute eine der renommiertesten Fotografinnen. Das Foto zeigt Joan entspannt bei sich zu Hause damals in Sutton. Die Fotografin nahm sich vier Tage Zeit, um das Foto zu machen.

    Joan Armatrading – To the Limit (1978)

Trackliste des Albums:
(alle Lieder wurden von Joan Armatrading komponiert)

Seite 1:
1. „Barefoot and Pregnant“ 3:40
2. „Your Letter” 3:40
3. „Am I Blue For You“ 4:24
4. „You Rope You Tie Me“ 4:08
5. „Baby I“ 4:52

Seite 2:
1. „Bottom to the Top“ 3:34
2. „Taking My Baby Up Town“ 3:25
3. „What Do You Want“ 3:44
4. „Wishing“ 4:48
5. „Let it Last“ 4:57

‚To the Limit’ beginnt mit einem energiegeladenen Lied: ‚Barefoot and Pregnant’ (Barfuß und schwanger). Den Ausdruck, der in der Frauenbewegung der damaligen Zeit verwendet wurde, hörte Joan Armatrading während eines Gesprächs mit ihrem Agenten. Sie fand ihn faszinierend und wollte dann unbedingt ein Lied mit diesem Titel schreiben.


Joan Armatrading: Barefoot and Pregnant (Live 1979 Rockpalast Köln)

Dank der Biografie über Joan Armatrading (leider unautorisiert) von Sean Mayes (1990), kennen wir einige weitere Details zu den Liedern auf dieser Scheibe (Quelle: en.wikipedia.org):

Die Idee fürs zweite Lied ‚Your Letter’ entstand aus einem Gespräch, das Joan Armatrading mit der amerikanischen Sängerin Bonnie Raitt führte, die einmal einen Brief gefunden hatte, den „sie nicht gesehen haben sollte.“

Hier noch zwei weitere Lieder von dem Album:


Joan Armatrading: You Rope You Tie Me (Rockpalast 1980)


Joan Armatrading: Baby I

Die zweite Hälfte des Albums beginnt mit dem Lied ‚Bottom to the Top’, einem ersten größeren Flirt mit dem Reggae (die Reggae-Einflüsse auf ‚Show some Emotion’ einmal ausgenommen). Das Lied entstand nach dem Hören einiger Aufnahmen, die Joans jüngerer Bruder hatte. Sie wollte so nah wie möglich an diesen authentischen Sound herankommen und nahm deshalb das Lied in einem Take, also einer Aufnahme, auf.

Bei Youtube gibt es leider für Deutschland (der GEMA sei dank) kein Video von dem Lied, ich habe aber einen Ausschnitt (so ab 2:15) von der VHS-Videokassette „Track Record“ 1983 mit Live-Aufnahmen von Joan Armatrading aus den 70er und frühen 80er Jahren …


Joan Armatrading: Videos from Seventies & Early Ei… – MyVideo

‚Taking My Baby Up Town’ erweitert laut Sean Mayes das Thema des Liedes ‚Kissin’ and a Huggin’’ (Knutscherei) von dem Album ‚Show some Emotion’: Penny Valentine vom Melody Maker meinte, das Lied handelt von eine homosexuellen Beziehung, was Joan Armatrading bezogen auf ‚Kissin’ and a Huggin’’ verneinte. Bei ‚Taking My Baby Up Town’ scheint mir das aber der Fall zu sein (Joan Armatrading ist seit Mai 2011 mit ihrer Lebensgefährtin Maggie Butler verheiratet; sie ist also lesbisch). – Ich muss gestehen, dass ich das Lied durch das reichlich eintönig gespielte Schlagzeug etwas nervig finde.

Das Lied ‚Wishing’ ist vom Blues beeinflusst. Joan sagt dazu, dass es das erste bisschen Poesie sei, die sie je geschrieben habe. ‚Let It Last’, das letzte Lied des Albums, ist von Country- und Gospelmusik beeinflusst.


Joan Armatrading .Let it Last (Live 1979 Rockpalast Köln)