Archiv für den Monat: April 2013

Walpurgisnacht 2013

Die Hexen sind los. Heute Nacht ist Walpurgisnacht … Mythologisch findet die Walpurgisnacht (ähnlich dem keltischen Fest Beltane – siehe hierzu: Jethro Tull: Beltane) als Mondfest in der Nacht des ersten Vollmondes zwischen der Frühjahrstagundnachtgleiche und der Sommersonnenwende statt. Traditionell gilt jedoch die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht, in der angeblich die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg (eigentlich Brocken), aber auch an anderen erhöhten Orten ein großes Fest abhalten und auf die Ankunft des “gehörnten Gottes” warten. Im Rahmen der Christianisierung des Abendlandes wurde der Kult der Walpurgisnacht und verwandter Kulte (z. B. antiker Pan-Kult) im wahrsten Sinne des Wortes “ver-teufelt”: aus dem gehörnten Gott, dem Symbol des Männlichen, welches sich in dieser Nacht mit dem Weiblichen vereinigt, wurde der Teufel.

mehr siehe bei Wikipedea

siehe auch: Angie – Tanz in den Mai

Walpurgisnacht - Kupferstich von W. Jury nach Johann Heinrich Ramberg- Walpurgisnachtszene aus Faust 1 (Ausschnitt)
Kupferstich von W. Jury nach Johann Heinrich Ramberg- Walpurgisnachtszene aus Faust 1 (Ausschnitt)

Natürlich finden wir die Walpurgisnacht auch in der Literatur wieder. Ich lese zz. Thomas Manns Zauberberg, einen Roman, der u.a. von der Liebe des jungen Hans Castorp zur Russin Clawdia Chauchat handelt. Bei de.wikipedia.org findet sich dazu folgender Text:

In jener grotesken mit „Walpurgisnacht“ überschriebenen Karnevalsszene, während der Castorp, vom Alkohol ermutigt, Madame Chauchat seine Liebe gesteht, wird das Sanatorium zum Blocksberg, wo sich im ersten Teil von Goethes Faust die Hexen und Teufel zu einem obszön-höllischen Fest zusammenfinden. Hier, in der Mitte des Romans, klingt in Settembrinis Goethezitat indirekt zum ersten Mal auch der Romantitel an: Allein bedenkt! Der Berg ist heute zaubertoll (Walpurgisnacht, Faust I).

Und damit sind wir schon bei Goethes Faust und der Szene Walpurgisnacht – hierzu bei de.wikipedia.org:

Faust wird von Mephisto zum Hexentanz der Walpurgisnacht auf den Blocksberg gelockt. Sie geraten in eine Windsbraut, ein Gewimmel von Hexen, die zur Bergspitze hinauf reiten, wo der Teufel Hof hält. Faust wünscht sich, bis zum Gipfel vorzudringen: Dort strömt die Menge zu dem Bösen; Da muss sich manches Rätsel lösen. Mephisto aber überredet Faust, stattdessen an einer Hexenfeier teilzunehmen. Er bietet ihm an, dort als Fausts Kuppler zu fungieren. Bald ergehen sich beide im Tanz und anzüglichem Wechselgesang mit zwei lüsternen Hexen.

Faust bricht den Tanz ab, als seiner Partnerin ein rotes Mäuschen aus dem Mund springt und ihm ein blasses, schönes Kind erscheint, das ihn an Gretchen erinnert und ein rotes Schnürchen um den Hals trägt (eine Vorausdeutung auf Gretchens Hinrichtung). Um Faust von diesem Zauberbild abzulenken, führt Mephisto ihn auf einen Hügel, wo ein Theaterstück aufgeführt werden soll.

Werder Bremen: Schulterschluss zwischen Team und Fans

Letzte Woche nach dem Katastrophenspiel gegen den VfL Wolfsburg skandierte das verehrte Publikum noch „Wir haben die Schnauze voll“. Am Samstagnachmittag nach dem wieder einmal verlorenen Spiel in Leverkusen, dem 10. Spiel ohne Sieg in Folge, fanden Trainer, Mannschaft und die 3000 mitgereisten Fans wieder zusammen in einem ungewöhnlichen Schulterschluss. Was bleibt denen auch anderes übrig?

Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Will man weiterhin in der ersten Liga des deutschen Fußball verweilen, dann kann man nur ‚gemeinsam’. Nach den Siegen der Augsburger und der Hoffenheimer droht mehr denn je der Abstieg in die Zweitklassigkeit. Nur noch zwei Punkte trennen den SV Werder Bremen vom 16. Platz, dem Abstiegsrelegationsplatz – immerhin noch fünf Punkte vom direkten Abstiegsplatz, den weiterhin 1899 Hoffenheim innehat. Am nächsten Samstag geht es zu Hause gegen Hoffenheim. Ein Endspiel! Es geht um die Wurst!

Sicherlich gab es in Leverkusen eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzten Spielen. Besonders die Abwehr zeigte sich gestärkt. Aber, auch das muss gesagt werden, im Angriff war man wieder einfach zu harmlos.

Und dann noch das: Arnautovic und Elia waren in der Nacht zum letzten Freitag um ca. 3 Uhr morgens vor dem Bremer Kreuz auf der Autobahn A1 aus Richtung Osnabrück kommend einer Polizeistreife aufgefallen. Der Grund: Eine deutliche Geschwindigkeitsüberschreitung bei Arnautovic. Als Arnautovic gestoppt wurde, hielt ebenfalls der Wagen von Eljero Elia. Zurecht wurden beide Spieler vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Wer zwei Tage vor einem wichtigen Spiel um drei Uhr nachts noch auf der Autobahn unterwegs ist, hat kaum die richtige professionelle Einstellung. Ich halte beide für ausgemachte Pappnasen. Aber das ist jetzt doch der Gipfel der Dummheit.

Also nun muss doch gegen den Abstieg gespielt werden. Und was keiner gewollt hat, das ist der Blick auf die Spiele der Gegner wie Düsseldorf, Augsburg und Hoffenheim. Immerhin hat Werder als einzigste Mannschaft von den drei Spielen zwei Heimspiele. Aber ob das wirklich ein Vorteil ist? Der Knack-, der Dreh- und Angelpunkt ist das Spiel gegen Hoffenheim. Verliert man dieses Spiel, dann dürfte das bisschen Moral, die sich die Mannschaft jetzt angeeignet hat, völlig dahin sein. Schlimmstenfalls droht sogar noch der direkte Abstieg (Platz 17.). Undenkbar! Undenkbar?

Hier die letzten Spiele der Abstiegskontrahenten:

SV Werder Bremen
(H) 1899 Hoffenheim
(H) Eintracht Frankfurt
(A) 1. FC Nürnberg

Fortuna Düsseldorf
(A) Eintracht Frankfurt
(H) 1. FC Nürnberg
(A) Hannover 96

FC Augsburg
(A) FC Freiburg
(A) Bayern München
(H) Greuther Fürth

1899 Hoffenheim
(A) SV Werder Bremen
(H) HSV
(A) Borussia Dortmund

Also ich wage keinen Tipp abzugeben. Zum Saisonende ist so ziemlich alles möglich (sogar ein Pünktchen für Augsburg in München, die wahrscheinlich nur noch das Champions League Endspiel vor Augen haben werden). Aber ich tippe zumindest, dass es Werder schaffen wird, wenn auch mit Ach und Krach …!

Martin Barre & Band in Buchholz/Nordheide 25.10.2013

Hier noch einmal der Hinweis, dass der jahrelange Gitarrist von Jethro Tull und Wegbegleiter von Ian Anderson ab 20. Oktober auf Deutschland-Tour ist: Martin Barre mit Band spielt dabei auch viele alte Jethro Tull-Titel.

    Martin Barre & Band – Live in Europe Tour 2013

Alle Konzertdaten findet Ihr auf Martin Barres Website: Events – EUROPEAN TOUR 2013

Beim Konzert am Freitag, den 25. Oktober 2013, das in Buchholz in der Nordheide und dort in der Empore stattfindet, bin ich mit meinen Söhnen dabei. Die Karten habe ich bereits ‚im Kasten’.

Weitere Infos (ich gebe es zu: leicht ‚geschönte’) zu diesem Konzert gibt es jetzt auch auf der Website der Empore in Buchholz. Und Karten können online bestellt werden.

Eintrittskarten Empore/Buchholz: Martin Barre und Band 2013

Also auf, meine Damen und Herren! Es wäre maßlos traurig, wenn der Saal nicht voll werden sollte. Wir sehen uns also in Buchholz. Spätestens bis dann …

Videos bei YouTube mit Martin Barre & Band – und Audio-Ausschnitte von Martin Barres Website (siehe auch meinen Beitrag: Kontrastprogramm mit weiteren Videos)

    Martin Barre

Musik im Handel von Martin Barre und Martin Barre mit Jethro Tull

Endlich unverschlüsselt: Privatsender bei Kabel Deutschland

Seit vielen Jahren bin ich Kunde bei Kabel Deutschland und habe einen normalen (d.h. alten, damals auf analoges Fernsehen ausgerichteten) Kabelanschluss – ohne weiteren Schnickschnack. Es hat etwas gedauert, bis auch endlich die Öffentlich-rechtlichen Sender digital unverschlüsselt zu empfangen waren (siehe meinen Beitrag Digitales Fernsehen – Kabelanschluss). Die Privatsender dagegen waren bisher weiter verschlüsselt (so genannte Grundverschlüsselung) und hätten nur mit einem Zusatzvertrag (einschl. Smartcard bzw. entsprechenden Digital-Receiver) unverschlüsselt empfangen werden können.

    Kabel Deutschland

Seit dem 3. April werden nun auch die folgenden Sender digital unverschlüsselt eingespeist – dem Kartellamt sei Dank: RTL, RTL 2, Super RTL, VOX, n-tv, RTL NITRO, PRO 7, SAT.1, kabel 1 und SPORT1 (das bezieht sich auf das Netz Rosengarten – Versorgungsgebiet: Apensen, Beckdorf, Bendestorf, Bliedersdorf, Buchholz in der Nordheide, Buxtehude, Dollern, Handeloh, Hanstedt in der Nordheide (Weihe), Harmstorf, Horneburg, Jesteburg, Jork, Neu Wulmstorf, Neuenkirchen im Alten Land, Nottensdorf, Otter, Rosengarten, Seevetal, Tostedt, Wistedt)

Und ab 3. Mai werden voraussichtlich folgende Programme ebenfalls unverschlüsselt zu empfangen sein: 1-2-3.tv, Anixe, Bibel TV, Channel 21, DMAX, HSE24, Juwelo TV, N24, Nickelodeon / Comedy Central, QVC, Servus TV, Tele 5 und VIVA.

Übrigens: Fast jede Woche werde ich mit Werbung von Kabel Deutschland eingedeckt (es geht meist um die Vermarktung von Internet- und Telefon-Anschluss übers Kabel), aber zu einer Mitteilung, dass jetzt die privaten Sender unverschlüsselt digital zu empfangen sind, reichte es bisher nicht.

Inzwischen hat sich auch die Marktstrategie von Kabel Deutschland entsprechend geändert. Wer bereits einen Kabelanschluss hat, kann jetzt mit Zusatzvertrag und –kosten auf HD-Qualität umsteigen (Kabel Digital HD – Kabel Premium HD usw.). Wer neu ist, der bekommt gleich einen Kabelanschluss HD (der kosten dann 18,90 € statt 16,90 €), der allerdings weiterhin auch analoges Fernsehen beinhaltet.

Da jetzt auch die (meisten) Privatsender digital unverschlüsselt über Kabel zu empfangen sind, riecht das natürlich danach, dass die Versorgung mit analogen TV-Sendern in nächster Zukunft eingestellt werden könnte. Ein Termin liegt aber weiterhin nicht vor. Über Antenne und Satellit gibt es ja schon lange kein analoges Signal mehr.

Teddybär Total – Internationaler Teddy-Treff in Münster

Am Wochenende (27. – 28. April 2013) findet in Münster (Messehalle Süd des Messe- und Congress Centrum Halle Münsterland – Albersloher Weg 32 – 48155 Münster) bereits zum 19. Mal der internationale Teddy-Treff TEDDYBÄR TOTAL statt.

Die TEDDYBÄR TOTAL ist der internationale Teddy-Treff. Im Rahmen der Messe treffen sich seit 1994 einmal jährlich Künstler, Sammler und Interessierte aus aller Welt. Über 250 Aussteller aus mehr als 20 Nationen bieten ihre Produkte an, Besucher finden alles von Zubehör über günstige Schnäppchen bis hin zu hochklassigen Bären für Profi-Sammler.

Teddybär Total – Internationaler Teddy-Treff in Münster

Öffnungszeiten
Samstag, 27. April 2013, 10.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag, 28. April 2013, 11.00 bis 16.00 Uhr

Eintrittspreise
Tagesticket: 8,00 Euro (im Vorverkauf 10,00 Euro inkl. Porto)
Dauerkarte: 14,00 Euro (im Vorverkauf 16,00 Euro inkl. Porto)
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre: Eintritt frei

einige weitere Links:
Teddys Kreativ – Antik & Aktuell (Partner-Magazin der Teddybär Total)
nicy – Der Teddy-Hermann-Versand (dort kaufen wir ein)
Der Teddy-Hermann-Sammlerclub

Richie Havens im Alter von 72 Jahren gestorben

Richard Pierce „Richie“ Havens (* 21. Januar 1941 in Brooklyn, New York City; † 22. April 2013 in Jersey City, New Jersey) war ein US-amerikanischer Folk-Sänger. Als Schwarzer war er auf dem von Weißen dominierten Gebiet des Folk eine Ausnahme.

Durch seinen Auftritt beim Woodstock-Festival gelangte er zu plötzlicher Berühmtheit. Um 17:07 eröffnete er das Festival. Die ganze Zeit über erhielt er Beifall, er spielte so lange Zugaben, bis ihm die Songs ausgingen. Darauf entschloss er sich, eine Version des Spirituals Motherless Child (engl., sinngemäß für Kind ohne Mutter) zu improvisieren, der er eine Strophe, bei der er immer wieder das Wort Freedom (engl. für Freiheit) wiederholte, hinzufügte. Dieser Song wurde ein internationaler Hit.

Weiterhin wurde Havens durch die Interpretation von Songs anderer Künstler bekannt, vor allem von Bob Dylan und The Beatles. Obgleich er selbst relativ viele Lieder schrieb, feierte er seine größten Erfolge meistens mit diesen Interpretationen.

Richie Havens

Er galt unter anderem als ein anerkannter Schauspieler, Schriftsteller, Maler und Bildhauer.
Havens starb am Montag im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.

Er habe „eine der bemerkenswertesten Stimmen der populären Musik gehabt“. „Sein flammender, ergreifender und bewegender Gesangsstil ist einzigartig und zeitlos.“ (Quelle: 3sat.de)

Auch ich mag Richie Havens’ dunkle Stimme und seinen rhythmisch betonten Gitarrenstil. Dabei spielte er meist mit dem Daumen mit offener D-Stimmung und setzte die Gitarre wie ein Perkussionsinstrument ein. Jetzt ist seine Stimme verstummt.


Richie Havens: Paradise – MyVideo

siehe auch zeit.de: Woodstock-Legende Richie Havens ist tot

‚Wir haben die Schnauze voll‘

„Das ist desaströs, was wir heute abgeliefert haben. – Ich habe mich sehr geschämt, als ich vom Platz gegangen bin.“ O-Ton Zlatko Junuzovic. „Was wir in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, war beschämend. Dafür kann man sich nur entschuldigen.“ O-Ton Clemens Fritz (Quelle: werder.de) Und das fassungslose Bremer Publikum sang dazu: „Wir haben die Schnauze voll“. Ja, das war am Samstagabend die reinste Katastrophe, was die Spieler des SV Werder Bremen gegen die Wolfsburger ablieferten. Am Ende gingen sie sang- und klanglos 0:3 im Weserstadion unter. Aber die Sprüche und Entschuldigungen der Spieler sind nicht neu, diesmal nur etwas anders.

Werder Bremen: ein sinkendes Schiff?

Und so langsam wird es deutlich, dass am Stuhl des Cheftrainers Thomas Schaaf gesägt wird. Noch hat er festen Sitz, der gutgläubige Thomas, bloß wie lange noch? Die Entscheidung, trotz neun sieglosen Spielen in Serie vorerst an Schaaf festzuhalten, ist offenbar Ergebnis einiger Krisensitzungen am Wochenende (Quelle: weser-kurier.de) Aber was kommt nach dem Leverkusen-Spiel? Die Aussicht, hier auch nur einen Punkt zu holen, ist gleich null. Steht Schaaf vor dem Aus?

Das bisher propagierte Modell, mit dem Trio Schaaf, Thomas Eichin (Geschäftsführer Sport) und Frank Baumann (Direktor Fußball) im Sommer einen Neuanfang zu starten, steht nach Informationen dieser Zeitung stark auf der Kippe und soll nach Saisonschluss gründlich überdacht werden. Mit anderen Worten: Schaaf wackelt. Schon direkt nach dem Wolfsburg-Spiel schien das Ende seiner Ära nur noch wenige Stunden entfernt zu sein. Schaaf hatte dem TV-Sender Sky gesagt: „Wenn ich im Weg stehen sollte, dann gehe ich gerne zur Seite.“ Ein Rücktrittsangebot? Mitnichten! Der 51-Jährige erklärte später, dass der erste Schritt zur Trennung nicht von ihm erfolgen werde: „Das können nur die Geschäftsführer – sonst keiner.“

Werder Bremen steht vor einer Zäsur: Nach 14 Jahren im Amt ist eine Trennung von Trainer Thomas Schaaf ein realistisches Szenario geworden. Es stellt sich mittlerweile weniger die Frage nach dem Ob des bislang in Bremen Undenkbaren als vielmehr die Frage nach dem Wann (Quelle: weser-kurier.de).

Ich bin nicht der einzigste, der dem Ex-Manager Klaus Allofs eine Mitschuld an der jetzigen Misere beim Fußball-Bundesliga-Verein gibt (siehe meinen Beitrag: Ein Scheibchen vom großen Kuchen). Noch einmal: Da sind Spieler, denen es an Charakterstärke und Hirnschmalz fehlt, z.B. Marko Arnautovic, der sich für einen ganz besonders tollen Fußballspieler hält, der es aber im Spiel gegen Wolfsburg fertig bringt, aus zwei Metern Entfernung das leere Tor nicht zu treffen (58.). Wie Eljero Elia tickt, weiß der selbst wohl nicht. Auf jeden Fall tickt der nicht richtig. Und der noch unter Allofs von Düsseldorf nach Bremen geholte Assani Lukimya-Mulongoti mag vielleicht ein netter Kerl sein, aber er kommt über ein Zweitliganiveau nicht hinaus. Seine katastrophalen Fehler haben Werder schon so manchen Punkt gekostet.

Und alle anderen Spieler passen sich nach und nach diesem niedrigen Niveau an, so als scherte sie die Abstiegsgefahr nicht, so als wollten sie diese in den letzten Spielen nur noch ‚aussitzen’. Trotz der noch fünf Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz kann das gehörig in die Hose gehen.

Was Thomas Schaaf betrifft, so weiß man, wie engagiert er ist, wie sehr er die Mannschaft auf Trab zu halten trachtet – und trotzdem versucht, ruhig zu bleiben. Aber ich werde den Eindruck nicht los, dass es ihm – wenigstens in diesen Wochen – nicht mehr gelingt, die Jungs richtig ‚anzusprechen’. Und dann erstaunt man auch über manche Startaufstellung, die sicherlich aus der Personalnot heraus geboren wurde, aber trotzdem nicht immer nachvollziehbar bleibt. Thomas Schaaf fehlt zz. einfach auch das notwendige ‚glückliche Händchen’, das er früher immer wieder hatte.

Gut, man kann viel schreiben und kritisieren; Stoff dazu bieten die Bremer zur Genüge. Ich meine (und es ist nur meine unerhebliche Meinung), dass man Schaaf auch trotz der mehr als wahrscheinlichen Niederlage in Leverkusen weiterhin behalten sollte. Elia, Arnautovic, möglichst auch Lukimya sollte man so schnell wie möglich los werden. Nils Petersen ist ja nur von den Bayern ausgeliehen. Man sollte ihn wieder zurück nach München schicken. Kevin de Bruyne, der ebenfalls ausgeliehen ist, würde ich zwar gern halten wollen, aber der ist unbezahlbar – bei den klammen Kassen der Bremer.

Manchmal muss man einen noch tieferen Einschnitt machen, um zur Gesundung zu gelangen. Wenn Werder nicht schon diese Saison absteigt, dann wird sie in der nächsten permanent gegen den Abstieg kämpfen müssen. Und wenn dann endlich die sieben mageren Jahre eines Tages vorbei sind, könnte es vielleicht wieder etwas fetter kommen. Aber wen interessiert schon meine Meinung.

Wenden wir uns positiveren Ereignissen zu: Ich bin wirklich sehr weit davon entfernt, ein Bayern-Fan zu sein (und den Ex-Moralapostel und bekennenden Steuerhinterzieher Uli Hoeneß kann ich schon gar nicht ab). Auch die Borussen aus Dortmund interessieren mich eher nur am Rande (okay, Götze halte ich neben Özil für einen der besten deutschen Fußballspieler – und, oh, Schreck, ich lese gerade: Götze geht im Sommer zu den Bayern, die bekommen wohl nie den Hals voll …). Aber heute und morgen stehen ja die Halbfinalhinspiele in der Champions League an. Mit Real Madrid, dem FC Barcelona und den beiden deutschen Mannschaften treffen dann auch tatsächlich die vier besten Mannschaften in Europa aufeinander (vergesst die Engländer, vergesst die Italiener). Mein bescheidener Tipp: Bayern München schlägt den FC Barcelona (für mich immer noch das vorgezogene Endspiel), Real Madrid gewinnt gegen Dortmund. So sollte das Endspiel zwischen den Bayern und Real ausgetragen werden. Aber wer weiß …

Und wer weiß, wie lange Thomas Schaaf noch Cheftrainer in Bremen bleibt (aber wer sollte sein Nachfolger werden, Lothar Mathäus 🙁 oder Felix Magath 🙁 sicherlich nicht).

Menschenjagd und Selbstradikalisierung

Das Internet ist Segen und Fluch zugleich. Mit Hilfe des Internets und besonders dank der ausgewerteten Videokameraaufzeichnungen konnten die mutmaßlichen Bombenleger vom Boston-Marathon schnell ausfindig gemacht werden, die Brüder Tamerlan, 26, und Dschochar A. Zarnajew, 19 Jahre alt. Tamerlan Zarnajew starb bei einem Schusswechsel mit der Polizei am 19. April. Sein Bruder Dschochar wurde am 20. April 2013 mit einem Halsdurchschuss verletzt in Watertown gefasst, nachdem der Vorort von Boston hermetisch abgeriegelt und von bis zu 9000 Polizisten systematisch durchsucht worden war. Die Suche war zunächst erfolglos. Nach fast 15-stündiger Flucht konnte man Dschochar um 19:30 Uhr Ortszeit in einem Boot in einem Garten in der „Franklin Street“ in Watertown ausfindig machen. Dem Besitzer waren Blutspuren und die flatternde Abdeckplane aufgefallen. Um 20:44 Uhr Ortszeit gab Dschochar Zarnajew nach zwanzigminütigen Verhandlungen mit der Polizei schwer verletzt auf:

Die Jagd (Manhunt) auf Dschochar A. Zarnajew konnte man nach US-amerikanischer Art auch in Deutschland live miterleben. Zum einen berichtete am letzten Freitag und danach der ZDF-Reporter Christoph Röckerath auf seinem Twitter-Account laufend von den weiteren Entwicklungen. Ebenso konnte man sich über das Twitter-Konto der Bostoner Polizei informieren. Die ARD berichtete über eine Art Live-Ticker. Live-Bilder sendete u.a. der US-amerikanische Sender CNN. Auf Youtube sind seither diverse Videos (auch auf Deutsch) zu sehen.

CNN Live: Manhunt

Inzwischen wurden viele Details zu den Brüdern Zarnajew bekannt. Sie sind tschetschenischer Abstammung und wuchsen in Kirgisistan auf, bevor die Familie 1999 nach Dagestan zog. 2002 reisten die Brüder mit ihrer Familie in die USA ein. Seit 2012 ist der jüngere der Brüder, Dschochar, US-amerikanischer Staatsbürger. Sein Bruder Tamerlan war bei der Bostoner Polizei aktenkundig wegen Gewalttätigkeit gegenüber seiner Lebensgefährtin gewesen. 2011 hatte die russische Regierung beim FBI um Informationen über Tamerlan Zarnajew gebeten, weil man eine Radikalisierung seiner islamistischen Einstellungen vermutete. Zwei Beamte des FBI suchten daraufhin die Familie Zarnajew auf, fanden jedoch keine Hinweise auf terroristische Aktivitäten. Das Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten lehnte eine Einbürgerung Tamerlans mit der Begründung ab, FBI-Beamte hätten ihn befragt.

Im Jahr 2012 besuchte Tamerlan sechs Monate lang seine Heimat Dagestan und Tschetschenien. Einen Monat nach seiner Rückkehr erschien unter seinem Namen eine Webseite auf Youtube, die auf verschiedene Dschihadistische Videos verwies, unter anderem auf die radikal-islamistischen Prediger Abdul al-Hamid al-Juhani und Feiz Mohammed, sowie auf islamistische Lieder des Sängers Timur Muzurajew. Von Dschochar Zarnajew ist unter der Schreibweise Djohar Tsarnaev ein Account bei VK bekannt, einem Facebook-ähnlichen Online-Netzwerk, das vorwiegend in den GUS-Staaten genutzt wird. Es wird vermutet, dass Dschochar durch seinen älteren Bruder Tamerlan radikalisiert wurde, denn Dschochar galt eigentlich als in die US-amerikanische Gesellschaft integriert, wie ehemalige Schulkameraden von ihm bekunden.

Was veranlasst zwei junge Männern sich zu solch unsinnigen Taten hinreißen zu lassen? Tamerlan, der ältere der Brüder, fühlte sich in den USA allein gelassen. Er verstehe sie (die US-Amerikaner) nicht. So in einem Post auf seiner Google-plus-Seite. Man spricht von einer Selbstradikalisierung. Hier ist der Fluch des Internets, der Hasspredigern die entsprechende Plattform liefert und junge Leute gewissermaßen infiziert. Aber es sind immer viele Gründe, die Auslöser zu solchen Taten sind.

Wir wissen längst, dass sich auch in Deutschland junge Muslime radikalisiert haben. Bereits mehrfach konnten seit 2002 islamistische Terroranschläge in Deutschland vereitelt werden (u.a. die Sauerland-Gruppe). Aber auch von anderer Seite droht Gefahr. Besonders aus dem rechtsextremistischen Lager kennen wir zunehmend Straftaten, die ihren bisherigen Höhepunkt in den terroristische Akten der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) hatten.

Islamisten und Rechtsradikale gehen heute nach ähnlichem Schema vor. Es sind meist keine größeren Vereinigungen mehr, sondern kleine Gruppen, ja sogar Einzeltäter, die sich selbst radikalisiert haben. Waffen lassen sich in den USA leicht beschaffen. Aber auch bei uns dürfte das inzwischen deutlich erleichtert sein. Und zum Bombenbau gibt es Anleitung im Internet.

Ohne hier Panik verbreiten zu wollen, so denke ich, dass man radikale Gruppen welcher Couleur auch immer nicht unterschätzen darf. Leider lassen sich durch gruppendynamische Prozesse auch zuvor harmlose Menschen zu unsinnigen Taten hinreißen. Verharmlosung ist auf jeden Fall das falsche Mittel. Aber natürlich darf das z.B. auch nicht zu einem Generalverdacht gegen alle Muslime führen. Wir als einzelne Menschen können nur versuchen, ein Klima der Verständigung und Toleranz zu schaffen. Dem Entstehen von Terrorismus muss der Nährboden entzogen werden.

Heute Ruhetag (36): Ferdinand Freiligrath – Gedichte

Hermann Ferdinand Freiligrath (1810 bis 1876) war ein deutscher Lyriker, Dichter und Übersetzer. Seine Sammlung politischer Gedichte „Ein Glaubensbekenntniß“ erschien im September 1844 in Mainz und begründete Freiligraths Ruf als politischer Dichter. Freiligrath betätigte sich auch als Übersetzer, u. a. von Werken von Robert Burns, Victor Hugo, Alfred de Musset. Von bleibender Bedeutung ist vor allem sein politischer Einsatz und idealistischer Schwung gegen die als ungerecht empfundenen Zustände seiner Zeit.

Mit Ferdinand Freiligrath verbinden sich für mich besonders seine Übersetzungen der Gedichte von Schottlands Nationaldichter, Robert Burns – und hier speziell die Übersetzung eines Liedes, das mich gewissermaßen mein bisheriges Leben immer wieder verfolgt: Trotz alledem (A Man’s A Man for A’ That). Schon öfter bin ich in meinem Blog hier auf dieses Lied zu sprechen gekommen – und habe auch die eine oder andere (auch eigene) Version vorgestellt:

Robert Burns: A Man’s A Man for A’ That
Robert Burns: A Man’s A Man for A’ That – Teil 2
Fiedel Michel: Trotz alledem
Keltischer Nachschlag: A Man’s A Man for A’ That – Trotz alledem
Schottland 2005: Robert Burns und ‚Die Toten Hosen‘

Heute Ruhetag = Lesetag!

Aber auch die anderen Gedichte von Ferdinand Freiligrath sind lesenswert. Hier aber einmal die ‚volle’ Version:

Trotz alledem! (Aus „Ein Glaubensbekenntnis“, 1844)
Nach Robert Burns

Ob Armut euer Los auch sei,
Hebt hoch die Stirn, trotz alledem!
Geht kühn den feigen Knecht vorbei;
Wagt’s, arm zu sein trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz niederm Plack und alledem,
Der Rang ist das Gepräge nur,
Der Mann das Gold trotz alledem!

Und sitzt ihr auch beim kargen Mahl
In Zwilch und Lein und alledem,
Gönnt Schurken Samt und Goldpokal –
Ein Mann ist Mann trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz Prunk und Pracht und alledem!
Der brave Mann, wie dürftig auch,
Ist König doch trotz alledem!

Heißt »gnäd’ger Herr« das Bürschchen dort,
Man sieht’s am Stolz und alledem;
Doch lenkt auch Hunderte sein Wort,
’s ist nur ein Tropf trotz alledem!
Trotz alledem und alledem!
Trotz Band und Stern und alledem!
Der Mann von unabhängigem Sinn
Sieht zu, und lacht zu alledem!

Ein Fürst macht Ritter, wenn er spricht,
Mit Sporn und Schild und alledem:
Den braven Mann kreiert er nicht,
Der steht zu hoch trotz alledem:
Trotz alledem und alledem!
Trotz Würdenschnack und alledem –
Des innern Wertes stolz Gefühl
Läuft doch den Rang ab alledem!

Drum jeder fleh‘, daß es gescheh‘,
Wie es geschieht trotz alledem,
Daß Wert und Kern, so nah wie fern,
Den Sieg erringt trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Es kommt dazu trotz alledem,
Daß rings der Mensch die Bruderhand
Dem Menschen reicht trotz alledem!

St. Goar, Dezember 1843

    Signatur: (Hermann) Ferdinand Freiligrath

Ferdinand Freiligrath: Gedichte

Max Frisch: Lebensabendhaus

Nachdem ich in meiner Entgeltgruppe zum 1. Januar d.J. um eine Stufe höher eingruppiert wurde, was mir aber außer ‚viel Ehr’’ dank eines sensationellen „Reform“-Tarifvertrags eine Gehaltserhöhung von 0 € einbrachte, kommt es jetzt noch etwas dicker: Ich arbeite bei einem Wohlfahrtsverband, der sowohl in Hamburg, wo ich arbeite, als auch in München eine ‚Niederlassung’ hat. Zum 1. Januar 2015 sollen beide Standorte in einem zusammengeführt werden. Welche Mitarbeiter – die in Hamburg oder die in München – nun das ‚Glück’ haben, von einer Großstadt in die andere umziehen zu dürfen, ist noch lange nicht geklärt. Wer nicht umziehen will oder kann, soll mit einer Abfindung und Arbeitslosigkeit ‚belohnt’ werden.

Ich habe nichts gegen München. Mir gefällt Bayern durchaus. Nicht umsonst habe ich mit meiner Familie öfter Urlaub in den Bergen, in Grainau gemacht. Aber wenn man sich wie ich (bezogen auf den Termin, den 01.01.2015) unaufhaltsam der Rente nähert, dann muss man einen solchen Schritt, nämlich den Umzug mit Familie, nicht unbedingt wagen wollen.

Sollte der Standort in Hamburg geschlossen werden, so werde ich wohl die Abfindung kassieren und mich bis zum möglichen Renteneintritt arbeitslos melden. Das hieße, dass ich bereits in ein ¾ Jahren den Hut an den Nagel hängen werde. So schnell sollte das eigentlich nicht gehen. Aber wahrscheinlich wird man den ‚Laden’ in München dichtmachen.

Unter diesem Aspekt (frühes In-Rente-Gehen) kommt man natürlich schon auf den Gedanken, was man mit dem ‚Rest’ seines Lebens, dem so genannten Lebensabend, machen könnte. Viele zieht es in den Süden in eine Ferienwohnung am Mittelmeer oder so. Mich könnte eine Insel wie Helgoland interessieren. Oder eben die Berge wie in Grainau. Aber ‚warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah’. Mein Wohnort liegt im Norden der Lüneburger Heide. Und zum Meer ist es ja auch nicht so weit … So sollte unser jetziger Wohnsitz auch unser Altersruhesitz bleiben.

Max Frisch hat in seinen Entwürfen zu einem dritten Tagebuch einen Traum von einem Haus für die letzten Jahre („das weiße ‚Lebensabendhaus’ in der Landschaft von New England.“) skizziert. So heißt es dort:

„Was ich mir also wünsche: – so ein älteres Haus, meinetwegen aus Holz (weiss gestrichen) wie die Häuser in New England, eine ehemalige Villa mit dreizehn Zimmern etwa und einer Veranda.“ (S. 144)

    Lebensabendhaus a la Max Frisch

Dreizehn Zimmer brauchen meine Frau und ich natürlich nicht. Für Gäste (vor allem für unsere Söhne, wenn sie uns besuchen) ließe sich ein Zimmer herrichten. Statt einer (vielleicht überdachten) Veranda haben wir bereits eine Terrasse, die sich aber zum Wintergarten ausbauen ließe. Die Größe des Gartens hält sich in Grenzen, was sinnvoll ist, wenn man in ein bestimmtes Alter kommt, in dem die Gebrechen zunehmen und die Gartenarbeit nicht mehr so ‚von der Hand geht’.

Natürlich sollte man noch etwas weiter denken – wenn man die zunehmenden körperlichen, besonders wohl auch möglichen geistigen Gebrechen berücksichtigt: z.B. die Unterbringung in einer Anlage für betreutes Wohnen. Und dann?

1984 kehrte Frisch nach Zürich zurück, wo er nun bis zu seinem Tode lebte. Also nichts mit einem weißen Lebensabendhaus „wie … in New England.“ Max Frisch starb am 4. April 1991, mitten in den Vorbereitungen zu seinem 80. Geburtstag. Die Asche Max Frischs wurde bei einem Erinnerungsfest seiner Freunde im Tessin in ein Feuer gestreut; eine Tafel an der Friedhofsmauer des Ortes Berzona, einem ruhigen Bergort in der Schweiz, wo er abwechselnd mit New York bis 1984 wohnte, erinnert an ihn.

Das wäre eine Möglichkeit …

Literatur von Max Frisch

Siehe auch meine weiteren Beiträge zu Max Frsich:

Max Frisch: Der Mensch erscheint im Holozän – Eine ErzählungVergessene Stücke (9): Max Frisch – Biografie: Ein SpielMax Frisch: Homo faber – Ein BerichtMax Frisch und the American Way of Life!Max Frisch: Mein Name sei GantenbeinMax Frisch: StillerMax Frisch: Entwürfe zu einem dritten Tagebuch

Lauf in den Tod

Übermorgen am Sonntag startet der 28. Haspa Marathon in Hamburg. Natürlich wirft der Anschlag beim Boston Marathon am vergangenen Montag (15.04.2013) dunkle Schatten auf diesen Marathon-Lauf.

In Boston wurden drei Menschen getötet, zwei junge Frauen und ein achtjähriger Junge, dessen Bild um die Welt ging – als Symbol der Trauer. Außerdem wurden durch die zwei selbstgebauten Bomben über 180 weitere Menschen zum Teil schwer verletzt.


Boylston Street, Boston/Massachusetts/USA (Zieleinlauf)

Die Meldungen kennt man. Jetzt sucht man die Täter, denn das FBI veröffentlichte Fotos und Videobilder, die zwei junge Männer mit Baseballmützen zeigen und Rucksäcken, die die vermeintlichen Bomben enthalten. Wer hinter dieser perfiden Tat steht, ist weiterhin unbekannt.

Martin Richard (8) – Opfer des Anschlags beim Boston Marathon 2013

Der unsinnige Terror hat durch die Bilder des getöteten achtjährigen Jungen Gestalt und Namen und mahnt an die Opfer von Gewalt in dieser Welt. Das Bild hat mich deshalb besonders betroffen gemacht, weil es mich als Vater von zwei Söhnen an Bilder meiner Kinder erinnert, als diese im gleiche Alter waren wie der Junge aus dem Bostoner Vorort Dorchester.

Sicherlich hat diese mörderische Attacke auf unschuldige Menschen Hintergründe, die Täter ihre Motive. Gerade auch diese Hintergründe gilt es aufzudecken, die Ursachen zu beheben. Aber erst einmal ist auch der Opfer zu gedenken, die eben mit den möglichen Ursachen und Gründen nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

– Möge der Marathon-Lauf morgen in Hamburg ohne Zwischenfälle verlaufen. Das Wetter verspricht Sonne bei fürs Laufen angenehmer Temperatur.