Archiv für den Tag: 8. September 2011

Digital HD Video Camera Recorder (2)

Medion (Samsung) MD 9035n PAL

Meine erste digitale Filmkamera kaufte ich mir im Mai 2002 für satte 699 € bei Medion (Hersteller ist Samsung), ein digitaler Stereo MiniDV Camcorder mit TFT-2,5“-Farbmonitor, also mit MiniDV, ebenfalls kleinen Magnetbandkassetten zum Speichern der Aufnahmen. Die Kamera hat eine 800 k Pixel CCD Auflösung mit 22x optischen und 500x digitalen Zoom – Typenbezeichnung: Medion Digital Camcorder MD 9035n PAL. Über die FireWire-Schnittstelle (auch bekannt als i.Link oder IEEE 1394) konnte ich so die Videos auch am Rechner bearbeiten. Da mein späterer Rechner über eine TV-Karte verfügte, nutzte ich diese zum Übertragen der Videos. Das Bildformat entspricht im Seitenverhältnis 4:3 und hat DVD-Qualität (Auflösung 720×576 im PAL-System mit MPEG-2-Komprimierung). Hier ein Video unseres Schottland-Urlaubs 2005, das mit dieser Kamera aufgenommen wurde (eingespielt im kleinen VCD-Format – 352 × 288 Bildpunkte mit 25 Bildern pro Sekunde):


AlbinZ in Scotland 2005

Inzwischen hat sich auf dem Markt – auch bei Videokameras, heute überwiegend Camcorder genannt -, einiges getan. Das beginnt mit den Speichermedien. Da gibt es Camcorder mit eingebauten Festplatten und/oder mit Speicherkarten, meist SD-Karten (secure digital). Neben der Komprimierung der Daten mit dem MPEG2-Codec tritt ab 2007 AVCHD (Advanced Video Codec High Definition) hinzu, das mit einer noch stärkeren Kompression nach MPEG-4 (H.264/MPEG-4 AVC-Codec) arbeitet und damit kleinere Dateigrößen bei gleicher Bildqualität wie MPEG-2 bietet. Und natürlich gibt es inzwischen preiswerte Camcorder, die die höchste heute für den Konsumbereich angebotene HD-Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln aufzeichnen können (im Seitenverhältnis 16:9 in Blu-ray-Auflösung). Zum Brennen und Abspielen der aufgezeichneten Videos in Full HD benötigt man dann natürlich die entsprechenden Brenn- und Abspielgeräte (Blu-ray-Player usw.).

Während man die Qualität der Aufnahmen meiner ersten Kamera heute als bescheiden ansehen muss, waren die der ersten MiniDV-Videokamera schon wesentlich besser, aber natürlich nicht wirklich zufriedenstellend. So habe ich lange überlegt, ob ich mir endlich nach über neun Jahren eine neue zulege. Folgende Kriterien waren dabei für mich wichtig: Sie sollte einen größeren internen Speicher haben. Neben der Aufnahme in Full HD sollte sie auch eine Auflösung in DVD-Auflösung von 720 x 576 (STD: 720 x 576/50i) zulassen, möglichst größeren optischen Zoom haben und Weitwinkel. Schön wäre Dolby® Digital 5.1-Kanal-Ton neben Stereo-Ton. Die Ausgänge sollten auch alte Anschlüsse (AV-Kabel) unterstützen. Die Handhabung sollte nicht zu kompliziert sein, trotzdem die Möglichkeit geben, die Kamera auch manuell zu steuern. Wichtig natürlich auch, dass selbst Aufnahmen bei schlechter Beleuchtung noch etwas werden und keine grobkörnigen, unscharfen Bilder aufnehmen.

Nimmt man besonders den Wunsch nach einer größeren integrierten Festplatte als OK-Kriterium, dann bleiben nicht mehr allzu viele Kameras für einen vernünftigen Preis übrig. Nun kam das so, dass sich ein Arbeitskollege, der technisch versiert ist, eine neue Videokamera zulegte, die eigentlich meinen Vorstellungen entspricht.. Preis rund 600 €. Er hatte sie für 550 € bekommen. Nachteil: die Kamera ist von Sony. Nicht das ich denke, Sony stellt schlechte Geräte her, im Gegenteil: es ist u.a. Sony’s Marktstrategie, die mir nicht passt.

Immerhin hatte ich jetzt eine klare Vorstellung von dem, was ich haben wollte – samt Preis. Am Ende aber bin ich dann doch immer wieder über die Sony HDR-XR160E gestolpert, eine Kamera mit einer 160-GB-Festplatte (für bis zu 67 Std. Full HD), Weitwinkelobjektiv, 30fach optischer Zoom, 3,3 MP Foto und 7,5 cm/3″ LCD Touchscreen. Die Formate:

Video: HD (High Definition): MPEG4-AVC/H.264 AVCHD™ kompatibel (1080/50p: Originalformat), STD (Standard Definition): MPEG2-PS
Audio: Dolby® Digital 5.1-Kanal

Sony HDR-XR 160e

So habe ich mir die Videokamera dann Ende Juli zugelegt und mit zusätzlichem Akku (den sollte man schon haben), Tasche und einer 8 GB-SDHC-Speicherkarte etwas mehr als 580 € gezahlt. Der Preis für die Kamera allein war ein echtes Schnäppchen, wohl weil es sich um so genannte EU-Ware handelt. So gab es kein Handbuch auf Deutsch (lässt sich aber im Internet herunterladen), die Bedienung der Kamera selbst lässt sich aber in Deutsch konfigurieren. Einzigster Nachteil: Der Stromstecker für das Ladegerät ist für den angelsächsischen Markt, ist also kein Eurostecker. Aber die richtige Steckverbindung habe ich ja massenweise zu Hause liegen.

Hier die Angebote bei amazon.de mit der Kamera für den deutschen Markt: Sony HDR-XR160E

Zusätzlich habe ich mir auch gleich die passende Videobearbeitungssoftware gekauft: Corel VideoStudio Pro X4

Dabei handelt es sich um die Nachfolgesoftware vom Ulead VideoStudio, das ich in erweiterter Version als Ulead MediaStudio Pro 8 besitze, die allerdings nur das HD-Format mit HDV auf Basis von MPEG2 (u.a. HDV 1080/50i mit 1440×1080 Pixel, 25fs, 16:9 bei einer Bitrate von 25.000 kbps) unterstützt, das weitgehend von AVCHD verdrängt wurde. Da ich mangels Blu-ray-Brenner und Blu-ray-Player noch keine Full HD-Formate bei mir zu Hause in Einsatz bringen kann, filme ich zz. noch in DVD-Auflösung und kann auch diese alte Software voll nutzen. Nur zur Info: Ulead wurde von Corel übernommen.

Apropos Full HD und AVCHD: Das Bearbeiten von Videos mit AVCHD ist sehr rechnerintensiv. Da mein jetziger Rechner im November bereits 8 Jahre (in Worten: acht Jahre) alt wird und der Kauf eines neuen Rechners zwar eingeplant, aber noch nicht realisiert ist (so lange die alte Gurke noch läuft und das macht, was ich von ihm verlange, so lange lasse ich ihn laufen), warte ich mit dem Umstieg auf Full HD noch ein Weilchen. Dann benötige ich natürlich auch die anderen Endgeräte wie Blue-ray-Player und Full HD-Fernseher.

Zurück zur Kamera: Die Handhabung ist äußerst einfach und selbst für Neueinsteiger unproblematisch. Aufnahme- und Zoomfunktionen lassen sich wie bei üblichen Kameras über Tasten steuern – oder über den Touchscreen, was die Handhabung durchaus erleichtert. Über entsprechende Kabel kann man die Aufnahmen am Fernsehgerät anschauen, über das USB-Kabel und der mitgelieferten Software PMB (Picture Motion Browser) Portable auf den Rechner überspielen und dort sogar kleinere Bearbeitungen vornehmen. Die Qualität (bei mir noch in DVD-Auflösung 720×576 Pixel) ist wirklich gut. Und da ich die Video auch noch direkt z.B. an einen Analog-Fernseher anschließen kann, auch dort ‚sehenswert’, also bestens.

die ‚handliche’ Sony HDR-XR 160e mit größerem Akku

Gemessen an der Qualität der Aufnahmen mit meinen alten Kameras ist die Bildqualität mit dieser Kamera das, was man einen Quantensprung zu nennen pflegt. Ich bin richtig zufrieden. Und endlich keine Bandkassetten mehr. Die ‚nackte’ Kamera – mehr braucht es nicht (natürlich immer auch einen Ersatzakku dabei). Und von der Größe her entspricht der Camcorder eher einem Fotoapparat (fast schon ‚unhandlich’ klein). Hier eine erste kleine Aufnahme mit der Kamera (4:3 – im DVD-Format mit hohem Zoom-Faktor aufgenommen, die Wiedergabe bei YouTube entspricht natürlich nicht diesem Format):


Arbora Kletterwald in Bad Saarow 2011

Zuletzt noch einmal alle vier Kameras, die ich besitze, im Überblick. Man bedenke, dass sich nicht nur in der Größe im Laufe von über 20 Jahren vieles getan hat:

WilliZ Videokamera-/Camcorder-Sammlung
WilliZ Videokamera-/Camcorder-Sammlung