Bei meiner Suche nach eine Rockband oder einem Einzelkünstler mit dem Anfangsbuchstaben O für meine zweite Zusammenstellung MusikvideoZ von A bis Z bin ich in der Gibraltar Encyclopedia of Progressive Rock auf eine Gruppe namens Oaksenham gestoßen, von der ich bisher nichts gehört hatte. Die Informationen dort klangen verheißungsvoll. Die Band spielt einen symphonischen Progressive Rock und kommt aus Eriwan in Armenien.
Armenien liegt in der Bergregion des Kaukasus. Von dort klingt eigentlich nicht viel bis zu uns herüber. Und außer Radio Eriwan, das Anfragen mit „Im Prinzip ja, aber …“ beantwortet, ist mir auch von der armenischen Hauptstadt nichts Weiteres bekannt. Um so erstaunlicher diese Gruppe.
Die Gruppe Oaksenham (deren Website bietet einige Stücke zum Download) wurde im Jahr 2001 gegründet und hat neben der Standardbesetzung (Gitarre, Schlagzeug, Bass und Keyboards) die Flöte und die Geige in den Mittelpunkt ihrer Musik gestellt. Daher ist die Nähe zu der Musik von Jethro Tull und Gentle Giant nicht verwunderlich. Besonders Gentle Giant hat es den Mitgliedern von Oaksenham angetan. So sind es gleich mehrere Stücke (Talybont, Three Friends, On Reflection) von Gentle Giant, die (instrumental) in ansprechendem Arrangement nachgespielt werden. Aber auch Jethro Tull findet sich: In dem Stück „Jester’s Pipe“ wird Ian Andersons Titel „Velvet Green“ verarbeitet. Das alles und mehr findet man auf der CD Conquest of the Pacific (2006), die auch bei uns käuflich zu erhalten ist.
Die Gruppe Oaksenham verarbeitet in ihrer Musik aber auch traditionelle armenische Musik, wodurch ein besonderer Reiz auch für unsere westeuropäischen Ohren entsteht. Hier zunächst die Besetzung:
Leider sind im Netz keine Videos der Gruppe verfügbar. So habe ich zu zwei Live-Aufnahmen der Gruppe, am 10. Oktober 2003 beim FireWall Rock Festival im Yerevan Puppet Theatre (Eriwan Puppentheater) aufgenommen, einige Bilder der Bandmitglieder herausgesucht und diese mit der Musik als Videos bei YouTube eingestellt. Das letzte Video enthält zwei Coverversionen von Gentle Giant-Stücken:
Es mutet wie „eine Strafe Gottes“ an, der Ausbruch der so genannten Schweinegrippe. Der derzeitige Virus ist genetisch einmalig und neu. In ihm sind die Erbinformationen aus zwei Stämmen der ‚alten’ Schweinegrippe und je ein Stamm von Vogelgrippe und Grippe beim Menschen kombiniert. Daher ist er auch für Menschen gefährlich.
Nach dem Ausbruch der Krankheit in Mexiko ist der Virus neben USA und Kanada nun auch in Europa nachgewiesen worden. In Zeiten der Globalisierung ist mit einer besonders schnellen weltweiten Ausbreitung zu rechnen (die wohl schlimmste Grippe-Pandemie gab es in den Jahren 1918-1920, die spanische Grippe, die weit über 20 Millionen Menschenleben gekostet hat, einige Schätzungen sprechen von bis zu 100 Millionen; die letzte große Grippe-Pandemie war die Hongkong-Grippe 1968, der allein in Deutschland rund 30.000 Menschen zum Opfer fielen).
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt weiß uns Bürger zu beruhigen: „Wir sind gut vorbereitet. Bund und Länder, Ärzte, Krankenhäuser und Rettungsdienste wissen genau, was sie im Ernstfall zu tun haben. Es gibt einen ausgearbeiteten Pandemieplan, der auch funktioniert, wie die Abstimmung der letzten Tage zeigt.“
Sicherlich besteht besonders bei uns kein Anlass zu übertriebener Besorgnis. Es gibt zwar keinen Impfstoff gegen diese neue Variante eines Grippe-Virus. Aber die üblichen Grippe-Mittel sollten genügen. Wichtig ist nur, dass die Krankheit rechtzeitig erkannt wird. Krankheitssymptome sind wie bei einer normalen Grippe auch plötzliches Fieber, Muskelschmerzen, trockener Husten und ein trockener Hals. Allerdings ist der einhergehende Durchfall und die Übelkeit stärker ausgeprägt (Fragen und Antworten zur Schweinegrippe).
Bei Schweinen ist der Virus übrigens bisher nicht nachgewiesen worden. Daher ist der Name wohl eher irreführend und man spricht jetzt auch, vom regionalen Ursprung ausgehend, von der Mexiko-Grippe. Sollte der Virus tatsächlich auch bei Schweinen nachgewiesen werden, dann ist Schweinefleisch nicht grundsätzlich gesundheitsgefährdend, sondern muss nur gut durchgebraten werden (bei 72 °C sterben die Viren ab).
Ian Anderson hatte öfter Frank Zappa als einen der Musiker erwähnt, die er mag. Oft weiß man zwar nicht, ob der Meister das wirklich ernst meint. Ich glaube aber: ja. Und zwischen Jethro Tull und Zappa gibt es bekanntlich das Bindeglied Eddie Jobson, wie ebenso in einem früheren Beitrag in diesem Blog festgestellt wurde (Was ist bloß mit Ian los? Teil 39: Widmungen und mehr). Das bestätigt natürlich nicht unbedingt die Aussage von Herrn Anderson (Jobson war ja nicht der typische Tull-Musiker). Vor einiger Zeit las ich aber, dass Ian Anderson in den 70-er Jahren ein Plattenprojekt einer Gruppe aus dem Umfeld von Captain Beefheart finanziell unterstützt hätte. Captain Beefheart steht ähnlich wie Zappa für avantgardistische Musik und beide haben auch öfter gemeinsam musiziert. Ich habe also nachgeforscht, weil mir das doch sehr kurios vorkam. Und tatsächlich. Im April 1972 tourte Jethro Tull durch die USA, abwechselnd mit der Gruppe Wild Turkey (mit Ex-Tull Bassist Glenn Cornick) und Captain Beefheart als Vorgruppe. Am Rande: u.a. wurde „Thick as a Brick“ dabei mehrmals vollständig aufgeführt. Hier lernte Anderson also Don Van Vliet und seine Jungs kennen.
Als Begleitband von Captain Beefheart spielten u.a. Bill Harkleroad (Zoot Horn Rollo) und Mark Boston (Rockette Morton) von 1968 bis 1974 in der so genannten Magic Band. 1974 kamen die beiden mit dem Schlagzeuger Artie Tripp III (Ed Marimba) nach England, um dort als MALLARD ein Album aufzunehmen. Die Gruppe nahm dann 1975 und 1976 insgesamt zwei LPs auf. Und die erste hat tatsächlich Ian Anderson finanziert. Angeblich soll Anderson den Jungs auch einen Song geschrieben haben. Was daraus wurde, ist aber wohl nicht ganz klar (immerhin soll das Lied aufgenommen worden sein und das Band sich dazu im Besitz von Bill Harkleroad befinden). Nachzulesen ist alles in einem Interview mit Bill Harkleroad (Zoot Horn Rollo); u.a. steht dort:
didn’t ian anderson initially back the mallard project?
totally. he set up a situation where we got signed to virgin records. through being the opening act and making the connection early on, he got hold of bill shumow, our manager at the time, and said: ‚hey, where are these guys and what are they doin‘?‘ he got us into the studio and wrote a song for us. a bizarre song. i’ve got the tape of it (laughs). real ian anderson-sounding! anyway, he says: ‚hey, here you go. i’ll give you the money. here’s a tune.‘
so ian anderson wrote a song for mallard?
one song. it never showed up anywhere. he was in town and the way i thought of it is: here’s this guy who works twenty hours a day and needs to be busy [laughs]. he had a day off, so he wrote us a song. anyway, he was very nice and i appreciated what he did. we went to england and recorded the first album in his studio with his engineer.
Bei YouTube nun gibt es tatsächlich auch Live-Aufnahmen der Gruppe, die sogar in Deutschland 1976 in der Sendung „Rockpalast“ ausgestrahlt wurden. „Mallard“ trat damals in folgender Besetzung auf:
Bill Harkleroad (Zoot Horn Rollo) – Guitar
Mark Boston (Rockette Morton) – Bass, Vocals
Sam Galpin – Lead Vocals
John Thomas – Keyboards
George Draggota – Drums
Hier nun die einzelnen fünf Stücke von dem “Rockpalast”-Auftritt 1976:
Mallard – 1) Back On The Pavement (Rockpalast 1976)
Die Strecke von Hamburg bis Bremen wird durch den ME (Metronom Express) bedient. Dieser hält nach Tostedt noch in Lauenbrück, Scheeßel und Rotenburg (Wümme). Endstation ist dann der Hauptbahnhof in Bremen. Will man zu einer der Stationen zwischen Rotenburg und Bremen – das sind Sottrum, Ottersberg, Sagehorn und Bremen-Oberneuland -, dann muss man in Rotenburg umsteigen und die RB (Regionalbahn) der Deutschen Bahn AG benutzen. Die Fahrt von Hamburg Hbf. nach Bremen Hbf. dauert etwa 75 Minuten; von Tostedt nach Bremen braucht man knapp 45 Minuten.
Ein sonniger April geht dem Ende entgegen. An den letzten April-Tagen kündigt sich leichter Regen an. Die Natur hat diesen Regen bitter nötig. Alles im Garten ist trocken und lechzt nach Feuchtigkeit.
Ein schöner April verheißt meist keinen sonnigen Sommer. Aber noch sieht es so aus, aus könnte auch der Mai weitere Sonnentage bringen. Hoffen wir das Beste.
‚Stiefmütterchen‘ – Blumenpracht in AlbinZ Garten – April 2009
„Listen, be quiet and pay attention to this man’s music, because if you don’t, you might miss something important and we wouldn’t want that to happen to you. You need all the friends you can get.“ Frank Zappa
Mit ‘diesem Mann’ meinte Zappa keinen anderen als Don Van Vliet, in der Musikszene besser bekannt als Captain Beefheart. Van Vliet zog mit seiner Familie 1954 nach Lancaster, Kalifornien in die Mojave-Wüste, wo er an der High School den jungen Frank Zappa kennen lernte. Im Winter 1958/59 nahm er mit diesem erste Stücke auf, 1964 gründete er die Magic Band.
Zappa war es dann auch, der im Jahr 1969 das Album Trout Mask Replica (deutsch: „Forellenmasken-Nachbildung“) als eine der ersten Veröffentlichungen des Labels Straight Records produzierte. Captain Beefheart traf später wieder auf seinen alten Freund Frank Zappa, und auf der Tournee 1975 entstand das gemeinsame Live-Album „Bongo Fury“. Sein Auftritt hier passt zum ironisch-zynischen Stil und zur expressiven Spielfreude Zappas.
Das Doppelalbum „Trout Mask Replica“ enthält achtundzwanzig Musikstücke, die über die Dauer eines Jahres eingespielt wurden und gilt vielen Kritikern als ein Meilenstein der Rockgeschichte und als das beste Album von „Captain Beefheart & his Magic Band“. Auf diesen musikalisch radikalen Alben ist der Einfluss von Free Jazz und moderner Klassik stärker als auf den Vorgängern. Beefheart selbst erklärte immer, überhaupt keine Einflüsse zu haben.
Die meisten Kompositionen auf dem Album sind von Polyrhythmen und atonaler Harmonik gekennzeichnet und verschmelzen Einflüsse aus Free Jazz und Delta Blues. Der charakteristische, roh wirkende Klang entstand durch die Besetzung aus zwei Leadgitarren, Bassklarinette, mehreren Saxophonen sowie Beefhearts rauhem Gesang, der sich nur vage am Takt der Musik orientiert. Die Aufnahmen zum Album entstanden in langen Sessions, während derer die Magic Band im selben Haus zusammenlebte, in dem das Album auch aufgenommen wurde. Beefheart bestand darauf, seine Gesangsparts ohne Monitor-Kopfhörer aufzunehmen, hörte also die Musik nicht, und sang im Takt zum Widerhall im Studio, was die schwere Mixtur des Albums noch komplexer gestaltete.
Normalerweise gilt das Doppelalbum als erheblich zu anspruchsvoll, denn der freie Umgang mit Komposition und Texten verwirrt den „normalen“ Zuhörer. Doch Zappas außerordentlich exakte Kontrolle am Mischpult schafft den abstrakten Hintergrund für die poetisch-phantastischen Höhenflüge des Captains. Beeindruckend sind vor allem „Moonlight In Vermont“, „Neon Meate Dream Of A Octafish“ und „Old Fart At Play“.
„Trout Mask Replica“ zeigte sich weit einflussreicher, als der Erfolg der Magic Band zum damaligen Zeitpunkt erahnen ließ. Progressive Rock, Punk und New Wave gewannen Anregungen von diesem Meisterwerk der späten Sechziger. Unter den Musikern, die sich explizit auf Beefheart als Inspirationsquelle beziehen, ist auch Tom Waits zu nennen. The White Stripes haben drei Songs von ihm gecovert, Party of Special Things to Do, China Pig sowie Ashtray Heart.
Bekannt wurde auch die von Grafiker Cal Schenkel gestaltete Albumhülle von „Trout Mask Replica“: Das Foto auf der Vorderseite zeigt eine Person vor leuchtend rotem Hintergrund, die sich den präparierten Kopf eines Karpfens als Maske vor das Gesicht hält, wie zum Gruß die rechte Hand erhebt und auf dem Kopf einen kegelförmigen Hut mit einem Federball obenauf trägt. Da es sich nur um die Nachbildung (Replica) einer Forellenmaske (Trout Mask) handelt, erscheint die Verwendung eines Karpfen-Kopfes logisch.
Auf der 2003 erstmals veröffentlichten Liste des US-Musikmagazins „Rolling Stone“ “The 500 Greatest Albums of All Time” steht das Album „Trout Mask Replica“ auf Platz 58.
Don Van Vliet beendete 1985 enttäuscht seine Karriere als Musiker. Er zog sich gemeinsam mit seiner Frau in die Mojave-Wüste zurück und machte die Malerei zu seinem Beruf. Für Van Vliet hat sich diese Entscheidung bewährt. Einzelne seiner Bilder erzielten bereits Preise von über 100.000 US-Dollar.
Ich kann gut verstehen, wenn sich Hörer mit der Musik dieses Albums schwer tun. Sie lässt sich vielleicht am besten mit der abstrakten Malerei vergleichen. Wie hier die visuelle Wahrnehmung auf eine ‚andere’ Ebene gestellt wird, so wird dort Musik aus seiner bisher beschriebenen ‚Gesetzmäßigkeit’ gebrochen und neu definiert. Die Frage, ob sich solche Musikstücke repetieren lassen, also in ‚gleicher’ Weise z.B. im Konzert wiederholen lassen, beantwortet vielleicht das erste Video am besten, eine Live-Aufnahme aus Belgien von 1969, das die beiden Stücke „She’s Too Much For My Mirror“ und „My Human Gets Me Blues“ beinhaltet:
Captain Beefheart – Live In Belgium 1969
Und hier noch ein Stück von dem Doppelalbum selbst:
Captain Beefheart And His Magic Band – Trout Mask Replica – China Pig
Zuletzt noch zwei Videos; zunächst ein Stück, das 1974 beim Old Grey Whistle Test live eingespielt wurde:
Captain Beefheart – Upon the my oh my
1982 erschien mit “Ice Cream For Crow” das letzte Album von Captain Beefheart and the Magic Band. Das Video wurde vom Kameramann Daniel Pearl in der Regie von Don Van Fliet in der Mojave-Wüste in der Nähe von Lancaster, Kalifornien, aufgenommen und gehört heute zur „Permanent Film and Video Collection“ des Museums of Modern Art in New York City:
Im Dauerduell HSV – Werder Bremen, das die norddeutsche Fußballwelt in diesem Tagen in Atem hält, ging Werder in Hamburg mit 1:0 in Führung. Im DFB-Halbfinale siegten die Bremer am Mittwoch nach Elfmeterschießen mit 4:2 (3:1), wobei Tim Wiese mit drei gehaltenen Elfmetern zum ‚Held des Abends’ avancierte. An den beiden kommenden Donnerstagen geht es in UEFA-Cup-Halbfinale zwischen den beiden hanseatischen Mannschaften (erst in Bremen, dann im Rückspiel wieder in Hamburg) in die nächsten Runden.
Bremen wie Hamburg sind zwei alte Hansestädte, zwischen denen eine ebenso alte Rivalität besteht. Bis heute gemeinsam ist beiden Städten, dass sie Hafenstädte sind, über die ein Großteil der Im- und Exporte im Seeverkehr abgewickelt wird. Betrachten wir einmal die Wappen beider Städte (Hamburg. weiße Burg, u.a. mit einem Tor – Bremen: Schlüssel). Hamburg bezeichnet sich gern in diesem Zusammenhang als „Tor zur Welt“. Die Bremer nun (mit dem Schlüssel im Wappen) antworten darauf gern: „Und Bremen hat den Schlüssel zu diesem Tor!“.
Freie Hansestadt Bremen
Freie und Hansestadt Hamburg
Bremen stand natürlich aufgrund seiner Größe immer im Schatten von Hamburg, nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands (Einwohnerzahlen: Hamburg rd. 1.773.000 – Bremen rd. 548.000, mit Bremerhaven rd. 662.000). Und wo Handel blüht, wie in Hafenstädten, es also um Geld geht, entsteht geradezu von sich aus Konkurrenz. Ein Pfeffersack gönnt meist den anderen nichts.
Im Fußball zu alten Oberliga-Nord-Zeiten war es dann auch nicht viel anders. Der Hamburger SV dominierte. Werder hatte das Nachsehen. Das sollte sich spätestens mit Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/1964 ändern. Bereits im zweiten Bundesliga-Jahr konnte Werder Bremen Deutscher Meister werden. Die folgende Jahre ging es dann hin und her. Mal waren die Hamburger das beste norddeutsche Team, dann wieder die Bremer. In den letzten Jahren aber war eindeutig die Mannschaft aus Bremen die bessere von beiden. So sitzt der Stachel tief im Fleisch eines HSV-Fans. Während Werder Bremen die letzten Jahre immer wieder auch auf europäischen Spielfeldern auflief, konnte sich der HSV dort nur wenige Lorbeeren verdienen.
In dieser Saison nun sah es so aus, also könnte der HSV endlich einmal wieder aus dem Schatten der Bremer hervortreten. Werder spielt zz. wohl die schlechteste Bundesliga-Saison seit 10 Jahren (immerhin gewann man 1999 den DFB-Pokal), während der HSV sich weiterhin Chancen auf die Meisterschaft ausrechnen darf. Im DFB- und UEFA-Pokal kreuzen sich nun sogar beider Wege.
Allerdings zog der HSV im DFB-Pokal jetzt den Kürzeren. Die Brisanz, die aus der Rivalität beider Vereine erwachsen ist, bleibt bestehen: Wer von beiden erreicht das Endspiel im UEFA-Cup? Sollte Werder Bremen am Ende doch noch eine erfolgreiche Saison spielen (es winken ja immerhin noch zwei Pokale)? Sollte der HSV, der sich noch vor wenigen Tagen auf drei Hochzeiten erfolgreich bewegte, am Ende leer ausgehen (okay, wenigstens die Teilnahme am UEFA-Pokal in der nächsten Saison sollte sicher sein)? Wir werden sehen.
Übrigens: Es gibt nicht nur diese Rivalitäten zwischen Bremen und Hamburg. Auch innerhalb Hamburgs (ähnlich wie in München zwischen den Bayern und 1860 München) gibt es eine innige Feindschaft zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli. In den letzten Jahren gingen sich beide Teams beflissentlich aus dem Weg (St. Pauli, der einstige Weltpokalsiegerbesieger, krebst zz. in der 2. Bundesliga herum). Es kann dann aber schon einmal sein, dass man angesichts der öfteren Namensänderungen des früheren Volksparkstadions (bis Mitte 2007 hieß es AOL Arena, ab dann HSH Nordbank Arena), in dem der HSV seine Heimspiele austrägt, in St. Pauli-Kreisen vom Station an der MVA (Müllverbrennungsanlage) spricht. Und der bis heute beliebte und bekannte frühere HSV-Spieler Uwe Seeler, den man in der für ihn in Hamburg verbreiteten Bezeichnung „Uns Uwe“ („unser Uwe“) kennt, ironisierend „Euch Uwe“ nennt. Ansonsten erspart man sich Kommentare über die jeweils andere Mannschaft und geht sich möglichst aus dem Weg.
Bibliotheken haben auf mich schon früh einen großen Reiz ausgeübt. Dabei entschwindet man schnell aus Raum und Zeit und taucht ein in eine andere Epoche. Bemerkenswert sind dabei natürlich auch alte und rare Manuskripte, die man aber nicht in die Hand bekommt, weil sie hinter Panzerglas verborgen oder über die Welt verstreut in anderen Bibliotheken liegen.
Die UNESCO will Abhilfe schaffen – und startete in dieser Woche die digitale Weltbibliothek: „World Digital Library“. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der UNESCO und der amerikanischen „Library of Congress“. Sie stellt kulturell herausragende Dokumente kostenfrei und in mehrsprachigem Format im Internet bereit. Wichtige Manuskripte, Karten, seltene Bücher, Drucke, Fotografien, Musikstücke sowie Aufnahmen und Filme sollen damit weltweit zugänglich gemacht werden.
Bücher, Bilder und Karten liegen in Form von zoombaren PDFs vor, die auch kleinste Details präzise enthüllen. 1170 Objekte sind zum Start in der „World Digital Library“ aufbereitet. Das sind in sieben Sprachen (nicht auf Deutsch) 8190 Webseiten. Das ist noch nicht viel, aber bereits unter diesen Dokumenten habe ich einige Perlen entdeckt, die sich dann auch herunterladen lassen (z.B. ein Buch aus dem Jahre 1746 von Johann Anderson, weiland erster Bürgermeister von Hamburg, mit dem Titel „Nachrichten von Island, Grönland und der Strasse Davis zum wahren Nutzen der Wissenschaften und der Handlung“ – als PDF allerdings satte 301 MB groß – das Buch gibt es übrigens auch bei books.google.de – auch in einer Auflage aus dem Jahr 1747 mit einem „Dictionariolum Danish-German-Eskimo“)
Turlough O’Carolan oder Toirdhealbhach Ó Cearbhalláin, (* 1670 im County Meath; † 25. März 1738), war ein irischer Komponist und Harfenspieler. Seine Werke waren sowohl von der traditionellen irischen Musik als auch von der höfischen europäischen Barockmusik beeinflusst. Noch heute gilt er mit über 200 überlieferten Kompositionen als Irlands größter Nationalkomponist. Eines dieser Stücke ist „Sídh Beag agus Sídh Mór“.
Das gälische Wort ‚Sídh’ ist von dem Wort ‚Sí’ abgeleitet, welches in etwa Feenhügel bedeutet, also einen Erdhügel in der Landschaft meint, in dem Fabelwesen wie Feen leben. ‚Beag‘ bedeutet ‘klein’, ‚agus‘ heißt ‚und’ – und ‚mór‘ bedeutet ‚groß’. Der Titel heißt also in etwa: ‚Kleiner Feenhügel und großer Feenhügel’.
Dieses Stück nun gibt es in einer sehr schönen Interpretation von David Lindley and Ry Cooder. Ry Cooder kennen wir ja bereits als sehr ‚umtriebigen’ Musiker, der in der Welt der Musik und in der Musik der Welt zu Hause ist. Beide sind vor allem hervorragende Slide-Gitarristen.
David Lindley and Ry Cooder – Sídh Beag agus Sídh Mór
Vor 20 Jahren wurde das World Wide Web in der Schweiz von einem Briten namens Tim Berners-Lee erfunden. Mitte März 1989 schrieb dieser seine Ideen zu einem Netzwerk auf, in dem Informationen miteinander verknüpft und jederzeit aufrufbar sein sollten. Er ist der Erfinder der HTML (Hypertext Markup Language). Allerdings dauerte es bis zum Dezember 1990, bis die erste Webseite online ging.
Berners-Lee erstellte die erste Webpräsenz, http://info.cern.ch. Die Seite existiert nicht mehr, es gibt aber eine Kopie aus dem Jahr 1992:
Lange habe ich mir überlegt, ob ich mir die Doppel-DVD kaufen soll. Im Jethro Tull Board @ www.laufi.de wurden die Scheiben kontrovers diskutiert. Und stundenlange Interviews, die ich mit meinem Schulenglisch vielleicht nur zum Teil verstehe (vor allem, wenn die Interviewten alle nur erdenklichen Idiome von Cockney bis Schottisch sprechen), wollte ich mir nicht unbedingt antun. Es geht um die Doppel-DVD Jethro Tull – Their Fully Authorized Story, die jetzt (zum 6. März 2009) auch in einer deutschen Edition, d.h. mit deutschen Untertiteln erschienen ist. Da fiel mir die Entscheidung doch um einiges leichter.
Ich habe mir die Scheiben zu Ostern schenken lassen und habe es nicht bereut. Neben einem 20-seitiges Booklet enthalten die DVDs mit 110 bzw. 90 Minuten Laufzeit vor allem neue Interviews mit vorwiegend früheren Akteuren der Band Jethro Tull. Natürlich kommen verstärkt auch Ian Anderson und Martin Barre zu Wort. Themenschwerpunkte bilden die Jahre bis ca. 1987, bis hin zur Verleihung des Grammys 1988.
Während Ian Anderson sich überwiegend zur Musik der Gruppe äußert, erfährt man von den anderen auch sehr viel Persönliches. Wenn wir es nicht längst schon wüssten, dass Ian Anderson ein Stinkstiefel ist, jetzt erfahren wir es in ziemlicher Ausführlichkeit. So entließ Ian Anderson einige seiner Musiker, ohne mit ihnen ein Wort gesprochen zu haben. Manche erfuhren es sogar erst aus der Presse.
Interessant ist ohne Zweifel auch das, was wir von Terry Ellis erfahren, dem Mitbegründer des Plattenlabels Chrysalis und jahrelangen Managers der Gruppe. Auch mit ihm überwarf sich Ian Anderson am Ende (oder besser: Ellis mit Anderson). So hätte Jethro Tull auch auf dem legendären Festival 1969 in Woodstock auftreten sollen, nahm aber einen finanziell lukrativeren Konzerttermin wahr (Ellis sei Dank). Immerhin traten dann Jethro Tull 1970 beim Festival auf der Isle of Wight auf (das mit geschätzten 600.000 Besuchern wahrscheinlich bestbesuchte Festival in der bisherigen Geschichte der Rock-Musik).
Ein Höhepunkt ist ohne Frage die Dokumentation „Swing In“ aus dem Jahre 1969 mit seltenem Bildmaterial von Wim van der Linden. In Ausschnitten kenne ich diese Aufnahmen schon, aber eben noch nicht als Ganzes.
Die gezeigten Konzertausschnitte zwischen den Interviews sind leider nicht immer bester Qualität (manche in Bootleg-Qualität, vielleicht weil es Bootlegs sind). Auch sind die Untertitel manchmal sehr schlampig verfasst. Das tut aber dem Ganzen keinen wirklichen Abbruch. Für Hardcore-Fans von Jethro Tull ist diese Doppel-DVD wirklich sehr empfehlenswert.
Zuletzt ein kleiner Ausschnitt von der ersten DVD. Es geht um die Zeit Mitte der 70er Jahre, als der Punk-Rock aufkam: