Archiv für den Monat: Februar 2008

29. Februar – Schalttag

Bekanntlich dreht sich die Erde um die Sonne und braucht dafür ein Jahr, also 365 Tage, genauer: etwas mehr als ein Jahr, nämlich (im Jahr 2000) 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten, 45,261 Sekunden. Um diesen Überhang von knapp 6 Stunden auszugleichen, ist jedes vierte Jahr ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Tag am 29. Februar (außer in jedem hundertsten Jahr mit Ausnahme des Schaltjahres 2000). Heute ist ein solcher Schalttag. Aber die Jahre werden kürzer, wenn auch nur eine halbe Sekunde pro Jahrhundert.

Den Zeitraum für die Umkreisung der Erde um die Sonne nennt man auch tropisches Jahr und definiert dieses als Zeitraum, in dem die mittlere Länge der Sonne auf der Ekliptik um 360° zunimmt. Klingt doch nett, oder.

29. Februar

In diesem Zusammenhang eine ebenso nette Frage:
Was geschah in der Zeit vom 5. bis zum 14. Oktober 1582?

Antwort: Nichts, die Tage gab es nicht.

Grundlage unserer Zeitrechnung war bis ins 16. Jahrhundert der Julianische Kalender, der von Julius Caesar eingeführt wurde und in manchen Teilen der Welt noch weit bis ins 20. Jahrhundert gültig war. Er wird heute in der Wissenschaft rückwirkend auch für die Jahre vor dem Wirken Caesars verwendet und wurde seit dem 16. Jahrhundert sukzessive durch den Gregorianischen Kalender abgelöst. Der Gregorianische Kalender, benannt nach Papst Gregor XIII., ist der heute in den weitaus meisten Teilen der Welt gültige Kalender. Er wurde Ende des 16. Jahrhunderts entwickelt und löste im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche andere Kalenderformen ab. Der Unterschied zwischen beiden? Der Julianische Kalender hatte 365 Tage und genau 6 Stunden, alle vier Jahre also einen Schalttag, während der Gregorianische kalender Säkular-Jahre kennt (das sind Jahre, deren Zahl durch 100 teilbar ist), die keinen Schalttag mehr erhalten. Um die bereits eingetretene Zeitverschiebung auszugleichen (Ausgangspunkt waren Probleme mit der Berechnung der Osterfeiertage) bestimmte Papst Gregor XIII., dass im Jahre 1582 zehn Tage übersprungen werden sollten. Daher folgte in einigen römisch-katholischen Ländern auf Donnerstag, den 4. Oktober gleich Freitag, der 15. Oktober – die Abfolge der Wochentage blieb dabei jedoch unverändert.

François Rabelais: Gargantua und Pantagruel

Als Sohn eines wohlhabenden Advokaten, der mehrere Güter und Weinberge besaß, ward François Rabelais in dem Städtchen Chinon (oder dem nahegelegenen Weiler La Devinière) um 1495 geboren. Er besuchte Klosterschulen, ward Franziskaner, empfing um 1520 die Priesterweihe und eignete sich ein reiches Wissen an. Aber seine Ordensbrüder sahen in seinem Studium des Griechischen eine Ketzerei, und mit einem abgründigen Hass gegen die Dummheit und Faulheit der Bettelmönche floh Rabelais vor ihren Belästigungen 1524 zu dem ihm befreundeten Bischof von Maillezais.

Mit Erlaubnis des Papstes trat er zu den dortigen Benediktinern über, studierte 1530 in Montpellier Medizin, war 1532 bis 1534 Hospitalarzt in Lyon, begleitete in den folgenden Jahren den Kardinal Du Bellay mehrmals nach Rom und praktizierte in den verschiedensten Städten Südfrankreichs. In der Furcht vor religiösen Verfolgungen entwich er 1546 nach Metz, wurde dort Stadtarzt, war 1547 wieder im Gefolge des Kardinals Du Bellay in Rom und kehrte 1550 nach Frankreich zurück, wo er die Pfarrei von Meudon erhielt. Auch sie gab er bald auf. Er starb am 9. April 1553 zu Paris. Seinem Gönner hätte er, wie man erzählt, durch einen Pagen bestellen lassen, er ginge ein großes Vielleicht aufsuchen („Je m’en vais chercher un grand Peut-Etre“). Der Dichter de Bais hat die nachfolgende Grabschrift auf ihn gedichtet:

O Pluto, Fürst der schwarzen Rachen,
Wo niemand lacht in deiner Näh‘,
Empfange heut‘ den Rabelais
Und all die Deinen werden lachen.

François Rabelais

Zuerst, 1532, erschien der Roman „Pantagruel“, zwei Jahre darauf ward „Das unschätzbare Leben des großen Gargantua, des Vaters des Pantagruel“ veröffentlicht. Es trat, wie schon der Titel verrät, als erster Teil, als Vorgeschichte vor den „Pantagruel“. Im Laufe der Zeit wurde das ganze Werk noch durch drei weitere Bücher vervollständigt, die Rabelais mit seinem Namen zeichnete, während er vorher mit anagrammatischer Spielerei einen Maitre Alcofrybas Rasier als Verfasser angegeben hatte. Aus der Andeutung des Inhalts wird hervorgehen, wie willkürlich und unmethodisch der Gargantua und Pantagruel angelegt und durchgeführt sind, aber auch, wie üppig sie im eigenen Fett schwimmen und welch eine unausschöpfbare Fülle an lachender Weisheit, launiger Phantasie, an Wissen und Weltklugheit sie enthalten.

Es ist die groteske Geschichte einer Riesendynastie, die Rabelais erzählt. Gargantua (vom altfranzösischen gargante, Gurgel), im keltischen Volksmärchen ein unersättlicher Fresser und Säufer, wird hier als Sohn des Grandgoschier während eines Zechgelages geboren, brüllt gleich bei seinem Eintritt in die Welt, dass er zu trinken haben wolle, und wird von 17913 Kühen gesäugt, sintemal keine Amme den Nahrungsbedarf des Helden stillen kann. Er hat auch schon von früh an „ein durchschlägig Gesäß“. Die natürlichen Verrichtungen, die Akte der Verdauungstätigkeit spielen bei Rabelais überhaupt eine hervorragende Rolle und werden ebenso häufig wie gründlich herangezogen. Der Humor der Zeit arbeitete eben mit solchen höchst drastischen Mitteln. Nur in dieser Beziehung ist auch Rabelais als echter Renaissancesohn von einer geradezu strotzenden Unanständigkeit, einer „Naturderbheit“, die kaum übertroffen werden kann. Dafür fehlt jede Lüsternheit bei ihm; Frauen spielen in seinem Werk so gut wie gar keine Rolle. Der heranwachsende Gargantua wird von einem „großen sophistischen Doktor, namens Meister Thubal Holofernes“ und einem „anderen alten Huster, namens Meister Hiob Zäumlein“ viele Jahre erzogen und unterrichtet, bis der Vater merkt, dass sein Sohn „davon ganz töricht, dämisch, faslich und blöd im Kopf“ wird, weil seiner alten Lehrmeister „Wissen eitel Viehzeugs und ihre Weisheit nichts als leeres Stroh wär‘, welches die guten edlen Geister verbastardisiert‘ und alle Blüt‘ der Jugend erstickt‘.“ Hier fühlt man den Hass der Erzählers gegen die alte scholastische Erziehungsweise, unter der er selber gelitten hat. Gargantua wird nun den Händen eines anderen „modernen“ Lehrers überantwortet, mit dem er nach Paris zieht. In schönen Kapiteln schildert Rabelais da die neuen pädagogischen Ideale.

Nicht nur der Geist, sondern auch der lange vernachlässigte Körper wird gestählt und geübt, alles wird darauf abgelegt, den Zögling für das Leben kräftig und tauglich zu machen. Die burlesken Späße fehlen zwischen dem Ernst nicht: so langt sich Gargantua die Glocken von Notre Dame als Schellen für seine ungeheure Mähre. Mittlerweile bricht in seiner Heimat ein Krieg aus; Vater Grandgoschier ruft den Sohn heim; der reißt sich einen gewaltigen Baum als Spieß aus der Erde und zerstört damit ein feindliches Schloss, wobei er die ihn treffenden und umsausenden Kanonen- und Büchsenkugeln für Traubenkerne und Fliegen hält.

Eine ungeheure Menge der Feinde ersäuft in der „Harnflut“ seiner Mähre; Gargantua selbst hat durch solche natürliche Verrichtung 260418 neugierige Pariser einmal elend ertrinken lassen „ohne die Weiber und Kinder“. Man erinnere sich an Swifts Gulliver, der einen Brand bei den Liliputanern auf eine ähnliche leichte und natürliche Weise löscht. Nach seinem Siege strählt sich der Held mit einem hundert Stab langen Kamm aus Elefantenzähnen das Haar, aus dem die darin stecken gebliebenen Geschützkugeln fallen. Dann isst er in einem Salat aus Versehen sechs Pilger, die sich während der Schlacht darin versteckt hatten, aber noch glücklich in hohlen Zähnen Asyl finden. Und schließlich traktiert er herrlich den Mönche Bruder Jean des Entommeures (Johann von Klopfleisch), der sich im Kampf gegen die Feinde ausgezeichnet hat. Der Mönch, sagt Rabelais, ist sonst in aller Welt verabscheut; er gleicht dem Affen, der nicht „das Haus hütet wie der Hund, nicht am Pflug zeucht wie der Ochs, nicht Woll‘ und Milch bringt wie das Schaf, nicht Lasten trägt wie das Pferd, sondern dessen ganzes Tun nur ist, alles zu beschmutzen und zu verderben.“ Aber der wackere Jean ist ein anderer Kerl und darf sich zur Belohnung im Land Thelem (= freier Wille) eine Abtei stiften, die das Widerspiel aller anderen ist, die „nur schöne, wohlgestalte Männer und Frauen“ aufnimmt, und zwar immer paarweise, die alle Ordensregeln aufhebt und nur eine einzige anerkennt: „Tu, was du willst!“ Denn jeder Zwang erweckt sklavische Begierden, das Gelüst nach dem Verbotenen; aber die freien, in guter Gemeinschaft lebenden Menschen haben „schon von Natur einen Sporn und Anreiz, der sie beständig zum Rechttun treibt“. Dem mönchisch-mittelalterlichen Gehorsamkeitsideal wird hier also in schärfster Weise das freie Selbstbestimmungsrecht des Menschen entgegengesetzt.

Im „Pantagruel“, dessen erstes Buch dem „Gargantua“ ja vorausging, wird uns ganz ähnliche Kost geboten. Wir erleben Geburt und Jugendtaten des Helden, sehen auch ihn, wie seinen Vater, nach Paris ziehen, hören in einem Brief Gargantuas von dem Unterschied der Zeit und der Erziehung und wundern uns nicht, wenn auch Pantagruel schließlich eines Krieges wegen in die Heimat zurückbeordert wird und wenn er allerlei Kämpfe und Abenteuer da besteht. Vorher entscheidet er einen schwierigen Rechtsstreit – hier fallen prächtige Hiebe gegen den üblichen Gerichtsbetrieb und seine Akten, Repliken, Dupliken, Appellationen und das damit verknüpfte ähnliche „Teufelszeug“ – und findet vor allem in dem 35jährien Panurg einen Begleiter, der eine ähnlich große Rolle spielt, wie der Mönch Jean im Gargantua. Panurg kennt an 63 verschiedene Mittel, sich Geld zu machen, „davon das gewöhnlichste und ehrlichste noch der Weg des heimlichen Mausens war.“ Er ist „ein Taugenichts, Gauner, Saufaus wie keiner mehr; im übrigen der bravste Knab‘ auf Gottes Erden.“ Im zweiten Buch des Pantagruel, im dritten des ganzen Werkes, hält er seine berühmte Lobrede auf die Schuldner und Gläubiger, und alles Folgende dreht sich darum, ob er heiraten soll oder nicht. Er fragt einen Theologen, einen Mediziner und einen Philosophen danach, aber da ihm bei seiner Furcht, Hahnrei zu werden, die Antworten nicht genügen, so tritt er die Seefahrt zum „Orakel der göttlichen Flasche“ an. Die abenteuerlichen Reisebeschreibungen werden dabei verspottet, die verschiedensten Länder und Inseln (Plattnasien, Schikanenland, Läut-Eiland) werden angefahren, die Heimat der Papsthasser wird ebenso berührt wie die der Papstsüchtigen, der Papimanen, und wenn die Satire hier etwas bitter und scharf wird, so wird sie bei den „Philosophen“, die Ziegenböcke melken und den Wind in Netze fangen, wieder lustig. Zuletzt kommt Panurg mit seiner Gesellschaft zum Bouteillentempel, zur göttlichen Flasche, hört aber nur das Wort „Trink!“, so dass die Frage, ob er heiraten soll oder nicht, unentschieden bleibt.

Aus: „Geschichte der Weltliteratur“ von Carl Busse

Riese Pantagruel samt Panurg & Freunden
Der Riese Pantagruel mit Panurg und seinen Freunde
Illustration von Gustave Doré

Hier ein Auszug aus dem Buch Gargantua und Pantagruel:

Drittes Buch – Des Pantagruel zweites – Achtes Kapitel:
Welchermaßen der Hosenlatz bei Kriegern das erste und hauptsächliche Waffenstück ist

„Was?“, sagte Pantagruel, „du behauptest, der Hosenlatz wäre das erste und hauptsächliche Waffenstück? Das ist ja etwas ganz Neues und Paradoxes. Bis jetzt hab’ ich immer geglaubt, die Bewaffnung finge mit den Sporen an.“ – „Ja, ich behaupte das“, sagte Panurg, „und nicht mit Unrecht. Seht nur, wie die Natur, die doch die Bäume, Sträucher, Kräuter und Zoophyten [Pflanzentiere], die sie erschaffen hat, auch erhalten will, so daß die Gattungen bleiben, wennschon die Individuen vergehen – seht nur, sage ich, wie die Natur die Keime und den Samen dieser Gewächse, auf denen ihre Erhaltung beruht, ganz besonders sorgfältig bewaffnet. Sehr zweckmäßig versieht und schützt sie sie mit Hülsen, Schoten, Schalen, Rinden, Kapseln, Wolle, Dornen oder Stacheln, die ihnen sozusagen als schöne, starke natürliche Hosenlätze dienen müssen. Am deutlichsten kann man dies an den Bohnen, Fasolen [Bohnengewächs], Erbsen, Nüssen und Pfirsichen, an der Baumwollpflanze, den Koloquinten [Kürbisgewächs], dem Getreide, dem Mohn, den Zitronen, Kastanien und an dergleichen Pflanzen mehr beobachten, wo der Same augenscheinlich weit sorgfältiger bedeckt, verwahrt und geschützt ist als irgendein anderer Teil.

Solche Vorsicht hat die Natur in betreff der Erhaltung des Menschengeschlechts nicht walten lassen; so schuf sie den Menschen im Stande der Unschuld und im Goldenen Zeitalter nackt, zart, gebrechlich, ohne Schutz- und Angriffswaffen, als ein belebtes Wesen, nicht als Pflanze, als ein Wesen, sozusagen für den Frieden, nicht für den Krieg bestimmt, wohlgeeignet, alle Früchte und Pflanzen zu genießen und friedliche Herrschaft über die Tiere auszuüben. Als aber später, im Ehernen [zu: Erz, Bronze] Zeitalter und unter der Herrschaft Jupiters, die Bösartigkeit der Menschen wuchs, fing auch die Erde an, Nesseln, Disteln, Dornen und andere sich gegen den Menschen auflehnende Gewächse hervorzubringen, während fast alle Tiere, einem beklagenswerten Trieb folgend, sich seiner Herrschaft entzogen und stillschweigend untereinander verschworen, ihm nicht länger zu dienen und gehorsam zu sein, sondern ihm nach Kräften zu widerstreben und ihm zu schaden. Der Mensch aber, der sein altes Genußrecht und sein Regiment aufrechterhalten wollte, auch der Dienstbarkeit vieler Tiere nicht entbehren konnte, war in die Notwenigkeit versetzt, sich nach neuen Waffen umzusehen.“ – „Bei der Gans vom heiligen Schnabel!“ rief Pantagruel aus, „du bist ja seit dem letzten Regen ein gewaltiger Vielsauf, will sagen Philosoph geworden.“ – „Nun seht“, fuhr Panurg fort, „wohin der natürliche Trieb ihn leitete und welchen Teil seines Körpers er zuerst bewaffnete: keinen andern, helf’ mir Gott, als das Gemächt.

Und Priapus [kleinasiat. Fruchtbarkeitsgott, dargestellt mit übergroßem Phallus], der Edle Mann,
hört auf, wenn er nicht länger kann.

Dies bezeugt der hebräische Heerführer und Philosoph Moses, wenn er uns erzählt, daß der Mensch sich mit einem zierlichen, soliden Latz versehen habe, den er auf äußerst sinnreiche Weise aus Feigenblättern anfertigte, die ihrer Dauerhaftigkeit, Faltung, Krausung, Glätte, Größe, Farbe, ihres Aromas und anderer tugendhafter Eigenschaften wegen besonders dazu geeignet schienen, das Gemächt zu schützen und zu bedecken. Eine Ausnahme bilden nur die schrecklichen lothringischen Schwänze, die nun einmal mit Verachtung jeden Hosenlatzes in ihrer Unförmigkeit dem Hosenboden zuzustürzen pflegen [„Ausgenommen natürlich sind die erschröcklichen Lothringer Säckel, die sich nicht aufzäumen lassen, tief ins Hosendach hinabhängen, in Alltägslätzen nicht zu verschlupfen vermögen und in keinem Schubfach unterzubringen sind“ usw. – aus Übersetzung von Engelbert Hegaur und Dr. Owlglass – München 1905], wie ich denn einst zu Nancy an einem ersten Maientag den edlen Viardière [wahrscheinlich Phantasiegestalt], diesen galanten Mann, darüber betraf, daß er, um sich recht schmuck zu machen, sein Gemächt auf einem Tisch putzte, wo es wie ein spanischer Mantel weit ausgebreitet lag.

Wer also sprechen will, wie sich’s schickt, muß zum Waffenknecht, der in den Krieg zieht, nicht sagen: ‚Nimm deinen Weinpott, das heißt deinen Gehirnkasten, in acht’, sondern: ‚Nimm deinen Milchpott in acht’; das aber, zum Henker, ist das Gemächt. Mit dem Kopf geht nur das Individuum zum Teufel, mit dem Gemächt dagegen das ganze Menschengeschlecht. Deshalb meint auch der brave Galen [129- um 200, griech. Arzt in Rom] lib. I de spermate [„Über den Samen“ 1, 15], es würde immer noch besser sein, kein Herz als keine Zeugungsglieder zu haben; denn in ihnen ruht wie in einem Heiligenschrein der verjüngende Keim der Menschheit. Und für weniger als hundert Franken bekenn ich mich, wenn man will, zu der Absicht, daß wir in ihnen die eigentlichen Steine zu suchen haben, aus denen Deukalion [sagenhafter Stammvater der Griechen, der sich als einziger mit seiner Frau Pyrrha in einem hölzernen Kasten aus der von Zeus aus Zorn über die unbotmäßigen Sterblichen entfesselten Sintflut retten konnte; aus Steinen, die er und Pyyrrha hinter sich warfen, entstand das neue Menschengeschlecht] und Pyrrha das Menschengeschlecht neu erstehen ließen, als es in der durch Dichtermund bezeugten Sündflut zugrunde gegangen war. Ja, sagt nicht auch der gelehrte Justinian [oström. Kaiser 527-565] lib. IV de mucceribus tollendis: Summum bonum in hosis et latsibus [„Über die Ausrottung der Mucker“: Das höchste Gut lieg in Hosen und Lätzen (makkaronisches Latein)]. Aus diesen und anderen Gründen ist es nur zu verständlich, daß die Frau des Herrn von Merville [(die) mehr will (von ihrem Mann)] bedenklich dreinschaute, als ihr Eheherr, der mit seinem König in den Krieg ziehen sollte, die neue Rüstung anprobierte – die alte, halb verrostete wollte nämlich seinen Bauch nicht mehr fassen -; sah sie doch, dass für Ehestab und Ränzlein, die auch ihr mit gehörten, gar zuwenig Sorge getragen war und daß nur ein Ringpanzerchen sie schützte. Also ermahnte sie den Gemahl, beides besser zu wappnen und lieber den großen Turnierhelm davorzuhängen, der gang unnütz in einem Zimmer läge. Darauf beziehen sich folgende Verse im dritten Buch der ‚Jungfernsperenzchen’:

Die ihren Gatten fertig und bereit
Zum Kampf gewaffnet sieht bis auf den Latz,
spricht so zu ihm: ‚Verwahr doch, lieber Schatz,
ein bißchen besser jene Kleinigkeit!’ –
War etwas schlecht der Rat? Du liebe Zeit!
Mich dünkt er gut; denn wie wär sie betrübt,
er käme zwar lebendig aus dem Streit,
doch ohne das, was sie am meisten liebt.

Wundert Euch also nicht über meine neue Art, mich zu kleiden.“

Aus dem Französischen und herausgegeben von Horst und Edith Heintze auf der Grundlage der deutschen Fassung von Ferdinand Adolf (Adolph) Gelbcke (19. Jh., bekannt auch als Übersetzer der Sonette von Shakespeare, 1867). Erläutert von Horst Heintze und Rolf Müller. Mit Illustrationen von Gustave Doré. Die bisher wohl älteste Übersetzung stammt von Johann Fischart aus dem Jahre 1575 und wurde 1785 von Dr. Eckstein umgearbeitet. Daneben gibt es die bereits erwähnte Übersetzung von Engelbert Hegaur und Dr. Owlglass – München 1905.

Der gesamte Text ist online beim Projekt Gutenberg nachzulesen (in einer weiteren Übersetzung von Johann Gottlob Regis: Meister Franz Rabelais … Gargantua und Pantagruel. Aus dem Französischen verdeutscht, mit Einleitung und Anmerkungen, den Varianten des 2. Buches von 1533, auch einem noch unbekannten Gargantua herausgegeben durch Gottlob Regis. Leipzig: Barth 1832)

siehe auch meine Beiträge:
Phantasie ohne Grenzen
Gentle Giant: The Advent of Panurge

Brfxxccxxmnpcccclllmmnprxvclmnckssqlbb11116

“Gestatten mein Name ist Brfxxccxxmnpcccclllmmnprxvclmnckssqlbb11116, Wilfried Brfxxccxxmnpcccclllmmnprxvclmnckssqlbb11116!”

Brfxxccxxmnpcccclllmmnprxvclmnckssqlbb11116 (ausgesprochen „Albin“) war der Vorname, den schwedische Eltern ihrem Sohn im Mai 1996 gaben.

Eigentlich wollten die Eltern den Jungen gar nicht benennen. Ein Amtsgericht in Halmstad, Südschweden, verurteilte die Mutter, Elizabeth Hallin, zu einer Strafe von 5.000 Kronen (ca. €550), weil am Tage des 5. Geburtstags des Kindes noch kein Vorname registriert war. Daraufhin reichten die Eltern den aus 43 Zeichen bestehenden Namen als eine „prägnante, expressionistische Erfindung, die wir als eine künstlerische Kreation sehen“ ein. Sie schlugen vor den Namen im Sinne der Pataphysik zu verstehen. Das Gericht lehnte den Namen ab und erhielt die Strafe aufrecht. Daraufhin versuchten die Eltern die Schreibung des Namens auf A zu ändern. Auch dieser Antrag wurde vom Gericht abgelehnt.

Quelle: Wikipedia

Arche Noah für Pflanzen

Zunächst mutet es schon wie Science Fiction an, dabei ist es sehr real und eine gute Idee: Heute wird auf der Polarinsel Spitzbergen unweit des Nordpols eine tiefgekühlte Schatzkammer für die Kulturpflanzen der Menschheit eröffnet. In 130 Meter Höhe hat Norwegens Regierung drei Hallen in einen von ewigem Frost gekühlten Berg bohren lassen, um eine gigantische Sammlung von Pflanzensamen aus aller Welt einzulagern. Bis zu 4,5 Millionen Samenproben können hier aufgenommen werden.

Arche Noah auf Spitzbergen

Der Vorrat soll sicherstellen, dass auch nach riesigen oder sogar globalen Naturkatastrophen neue Samen bereitliegen, um wieder mit dem Anbau von Lebensmitteln beginnen zu können. Die drei je sechs Meter hohen Lagerhallen werden permanent auf 18 Grad minus gekühlt. Das ist die ideale Temperatur, um das eingelagerte Samengut für gut 1000 Jahre frisch zu halten.

siehe auch zdf.de: Samen für die Ewigkeit

ZDF-Video: Spitzbergen – Paradies in der Arktis

Brockhaus online und kostenlos

Wikipedia bekommt nun Konkurrenz, zumindest in deutscher Sprache. Unter www.brockhaus.de wird zum 15.4.2008 ein umfangreiches kostenloses Lexikonportal online gehen. Dabei soll »Brockhaus online« relevante und geprüfte Informationen aus allen Wissensgebieten liefern und nach eigener Aussage auch in der multimedialen Ausstattung neue Maßstäbe setzen. Das Wissensportal bietet dann neben den erweiterten Inhalten der »Brockhaus Enzyklopädie« auch zahlreiche weitere Lexika und Inhalte des Verlags. Andere Verlage werden nachziehen müssen, so heißt es in der Branche. Allerdings fallen die gedruckten Brockhaus-Bände diesem Online-Trend zum Opfer. Finanziert soll die Enzyklopädie ab April durch Werbung werden.

Der Brockhaus

siehe auch meine Beiträge:
Wikipedia feiert Geburtstag
Meyers Konversationslexikon

Freiwild

Werder Bremen verlor im Auswärtspiel bei Eintracht Frankfurt nicht nur drei Punkte, sondern auch Spielmacher Diego. Der Brasilianer ließ sich in der 40. Minute zu einer Tätlichkeit hinreißen und stieß Frankfurts Verteidiger Sotirios Kyrgiakos (20 cm größer und mindestens 12 Kilo schwerer als Diego) um. Der Schiedsrichter zeigte sofort Rot. „Es tut mir leid. Ich habe die Nerven verloren, weil mich Kyrgiakos ständig provoziert hat. Ich entschuldige mich bei Mannschaft und Trainer“, sagte Diego nach dem Spiel. Auch Werder-Trainer Thomas Schaaf gab Kyrgiakos Mitschuld: „Zu einem Platzverweis gehören immer zwei.“

Der zuvor ständig gefoulte Diego verlor einen Zweikampf mit Kyrgiakos und revanchierte sich an dem Griechen, der „Stand up and fuck you!“ zu Diego gesagt haben soll.

Diego, der Rot-Sünder

Es ist immer problematisch, wenn rustikal agierende Mannschaften auf technisch visierte Fußballteams stoßen. In der Bundesliga trifft es besonders Diego, den Spielmacher von Werder Bremen, immer wieder. Inzwischen dürfte er zum meist gefoulten Spieler der Liga avanciert sein, zum Freiwild für (nicht nur) technisch beschränkte Verteidiger. Da können einem noch so jungen Spieler schon einmal die Nerven durchgehen. Das entschuldigt natürlich nicht den Ausraster, macht ihn aber erklärbar.

Sicherlich gelten auf dem Spielfeld keine besonderen Höflichkeitsregeln, Knigge für Fußballer, der müsste erst noch geschrieben werden. Aber verbale Provokationen müssen mindestens genauso geahndet werden wie körperliche Fouls. Mancher Schiedsrichter überhört das aber allzu gern. Der Fall Diego – irgendwie erinnert der mich an das WM-Endspiel 2006 und Zidanes Ausraster.

Boßeln

Als schon fast alter Norddeutscher (immerhin lebe ich im Mai diesen Jahres bereits 50 Jahre im norddeutschen Raum, erst lange in Bremen, dann in Hamburg und jetzt in der Lüneburger Heide) kennt man so die Geflogenheiten (das Wort Tradition passt eigentlich besser, aber die Norddeutschen neigen bekanntlich zu Untertreibungen, der Engländer nennt das understatement) dieser Region.

Jetzt in der Winterzeit, wenn man von Winter überhaupt noch sprechen kann, sind Kohlfahrten, auch Kohl-und-Pinkel-Touren genannt, angesagt. Da treffen sich Arbeitskollegen, Sportsfreunde oder sonst wie Bekannte und Verwandte, um einen Ausflug durch die Natur in Richtung Dorfgasthof zu machen, der möglichst in drei, maximal vier Stunden vom Treffpunkt aus zu erreichen ist. Wenn möglich geht es über einen der vielen Deiche in der Gegend. Das Ganze ist meist feucht-fröhlich (in der Regel Bier und Korn bzw. Köm, einem Kümmelschnaps) und endet mit einem sehr rustikalen Essen, nämlich dem Grünkohl- und Pinkelessen. Oft wird der Ausflug mit Spielen verbunden, z.B. dem Boßeln.

Nun Boßeln spielt man hier auch ohne anschließendem Kohlessen. Es ist ein Spiel, ja schon eine Sportart, die hier in der norddeutschen Küstenregion beheimatet ist. Beim Boßeln werden in zwei Mannschaften eben Boßeln (plattdeutsch für Kugeln) abwechselnd geworfen, wobei man abgelegene Straßen als Wurfbahn benutzt. Früher waren diese Kugeln meist aus schwerem Holz. Inzwischen bestehen diese aber auch aus synthetischen Materialien oder Gummi. Die Mannschaft, die die wenigsten Würfe für eine zuvor festgelegte Strecke benötigt, hat gewonnen. Geboßelt wird hier in Norddeutschland meist auch zur Winterzeit, da (zumindest früher war es so) die Wassergräben längst der Wegstrecke zugefroren sind, und die schweren Kugeln nicht auf Niederwiedersehen verschwinden.

Boßeln

Damit das nicht allzu trocken wird, führt man einen Bollerwagen mit, der neben Ersatzkugeln auch mit „kräftig was zu trinken“ (wat to söppen) beladen ist. Dabei sollen dann nicht nur Boßelkugeln in den Straßengraben gefallen sein.

Siehe auch meinen Beitrag: Ischa Freimaak!

(Fast) unterschlagene Beiträge

Da ich leider nicht über Nummernkonten in der Schweiz oder Liechtenstein verfüge, deren Zinserträge mir ein sorgenfreies Dasein ermöglichten, ich also im Schweiße meines Angesichts alttäglich einem Beruf nachgehen muss, der mich immerhin die Brötchen verdienen lässt, die meine Lieben und mich nähren, so ist die Zeit knapp, um mich über all das auszulassen, was mich insgeheim beschäftigt und in manchem Fall in dieser Woche durch Schlagzeilen in den Medien dokumentiert wurde. Daher hier nur in Kürze, was ich sonst unterschlagen müsste (unterschlagene Schlagzeilen könnte es auch heißen):

Gerüchte über Affäre: McCain wehrt sich

Gerüchte über eine Affäre mit einer Lobbyistin haben den republikanischen Präsidentschaftsbewerber John McCain unter Druck gesetzt und in Rage gebracht. Da dachte ich, dass der gute Mann mit seinen 71 Jahren fürs Präsidentenamt zu alt wäre.

Lehmann hält seinen Kasten sauber

Berlusconis Sklaven erzwingen ein Unentschieden in London. Der letztjährige Champions League-Sieger wurschtelt sich weiterhin in Richtung Endspiel. Und Silvio Richtung Ministerpräsidentenamt?

Werder Bremen sorgt sich um Diego

So langsam glaube ich, dass die Gegend in und um (Werder) Bremen gesundheitsgefährdend ist. Dem einen schlägt es auf die Nieren (Klasnic), dem anderen verursacht es schlaflose Nächte (Carlos Alberto) – und jetzt muss man sich langzeitig um Diego sorgen, den eine schmerzhafte Schambeinentzündung plagt.

Strafanzeige gegen Bundesregierung – Liechtenstein wehrt sich

Sollte das Steuersparmodell Liechtenstein bald zu den Akten gelegt sein? Und was, wenn z.B. höchste deutsche Gerichtsbarkeit feststellt, dass illegal erworbene Steuerdaten nicht verwertet werden dürfen, also die Steuerfahnder so tun müssten, als wüssten sie von nichts? Wird Zumwinkel wieder Postchef?

Wilde Party mit Flötenmusik

Komme ich noch einmal auf meinen Beitrag Jethro Tull und ‚Alte Freunde“ zurück: Ich habe mir den Fernsehfilm angeschaut und war am Ende doch eher enttäuscht. Der Regisseur Friedemann Fromm, Jahrgang 1963, hat hier einen Film gedreht, in dessen Mittelpunkt ‚seine’ Generation, die zwischen Woodstock und Punk, steht. Der Film handelt dabei von verloren geglaubten Träumen und der nie zu späten Suche nach Glück. Einer der Protagonisten, Christian (gespielt von Jürgen Vogel), stellt zurecht fest, dass man zwar älter geworden wäre, sich aber nicht eigentlich verändert hätte. Wie wahr. Und so gebärden sich die Filmhelden eher wir Halbstarke Anfang der 80er Jahre. Die Suche nach dem Glück endet, weil der Coup (Juwelenraub) zuletzt doch gelingt, in materieller Zufriedenheit. Was hat das aber mit wahrem Glück zu tun? Waren die Träume doch nur materieller Art?

Wie geschrieben, so kommt die Musik von Jethro Tull (Locomotive Breath) im Soundtrack vor – in einer Schlüsselszene, als die alten Freunde eine wilde Party starten und sich mit Alkohol und Drogen voll dröhnen, um Leichenschmaus zu halten. Und noch einen Bezug zu Jethro Tull gibt es: So steht auf dem Grabstein des verstorbenen Freundes u.a.: … but too young to die. Für Rock ’n’ Rock sind die Freunde aber wohl noch nicht zu alt:

... but too young to die!

Als alter Tull-Fan freut man sich natürlich, wenn in einem Film die Musik seiner Lieblinge angespielt wird. Und thematisch geht der Film „Alte Freunde“ auch in Ordnung. Nur sollte man vielleicht wissen, dass der Gründer, Kopf und Frontman der Gruppe Jethro Tull, Ian Anderson, nichts von Drogen hält. Der erste Bassist der Gruppe, Glen Cornick, soll angeblich gefeuert worden sein, weil dieser mit Drogen hantierte. Da der Film von Friedemann Fromm ein sehr persönlicher Film zu sein scheint, er den Jethro Tull-Titel also ausgewählt hat, weil er einen besonderen Bezug zu der Musik der Gruppe hat, so wäre eine Platzierung des Liedes an anderer Stelle vielleicht passender gewesen. Aber was meckere ich hier. Hier der entsprechende Ausschnitt aus dem TV-Film:

siehe auch den Beitrag: Was ist bloß mit Ian los? Teil 65: Schimanski hört Tull

Na ja, youtube macht auch das möglich – hier der Tull-Titel aus dem Schimanski-Krimi:

Schimanski Opener Reloaded

Christas Bärchen 04: Mozart 35

Neben Hermann Teddy Original (Teddy Hermann GmbH, 96112 Hirschaid) gibt es die Firma Hermann Teddy in Coburg, die sich im besonderen Maße bekannter Größen aus Kunst und Politik annimmt, um diese als Teddybären zu präsentieren. Das halte ich nicht immer für geglückt. Aber es gibt doch einige Bärchen, die durch Aufmachung und Zubehör überzeugen können. So auch der Mozart-Teddy zum 250. Geburtstag des Komponisten vor zwei Jahren (2006) mit einer Spieluhr, die die kleine Nachtmusik intoniert.

Hier also aus Christas Bärchensammlung der 35 cm große Mozart-Teddybär, der dann auch den Golden Teddy Award 2006 gewann.

siehe hierzu auch meinen Beitrag. Die kleine Kuschelmusik

Christas Bärchen: Mozart 35

Wolfgang Amadeus Mozart
Special Birthday Edition zum 250. Geburtstag von W. A. Mozart

35 cm groß, Mohairplüsch, Holzwollfüllung, Musikstimme mit Musik „Eine kleine Nachtmusik“
von Wolfgang Amadeus Mozart – mit auf Filz gesticktem Notenblatt mit Noten aus „Eine kleine Nachtmusik“

Gewinner des Golden Teddy Award 2006

Hermann Teddy Coburg (Hermann-Spielwaren GmbH, 96450 Coburg)

Limitierte Editon von 500

gekauft bei nicy-Versand, Bremen

Mozart 35 – limitierte Editon 121/500
Hermann Teddy Coburg

Kintopp – Teil 8: Europäisches Kino

Wer kennt sie nicht die großen europäischen Regisseure, die ein eigenständiges Kino in Europa geprägt haben. Für mich ragen u.a. Claude Chabrol, François Truffaut und Ingmar Bergman aus der hervorragenden Gilde der Regisseure hervor. Aber es gibt natürlich noch viele weitere aus Italien, Frankreich, Spanien, den skandinavischen Ländern oder Großbritannien, die mit ihren Filmen über Jahre die Kinolandschaft bestimmt haben.

Kintopp

Und genauso gibt es Schauspielerinnen und Schauspieler, die über lange Zeiträume von der Leinwand nicht weg zu denken sind. Repräsentativ für alle nenne ich hier den Franzosen Gérard Depardieu, der für mich durch seine Vielseitigkeit überzeugt. Zwar hat er nach eigener Aussage auch viel Müll gedreht, aber selbst da (z.B. als Obelix in den Asterix-Realverfilmungen) wusste er zu überzeugen.

Hier nur eine kleine Auswahl, wenn auch bunte Mischung von Filmen, die mir besonders durch ihren Witz gefallen haben:

Ladykillers mit Alec Guinness und Peter Sellers UK 1955 – Regie: Alexander Mackendrick

Der diskrete Charme der Bourgeoisie F/SP 1972 – Regie: Luis Buñuel

Der Name der Rose – D/F/I 1986 – Regie: Jean-Jacques Annaud

Vier Hochzeiten und ein Todesfall GB 1993 – Regie: Mike Newell

Das Leben ist schön IT 1997 – Regie: Roberto Benigni

Adams Äpfel DK 2005 – Regie: Anders Thomas Jensen – u.a. mit Mads Mikkelsen

Leider ist zu beobachten, dass immer mehr Filme in Europa Anleihen bei der US-amerikanischen Filmindustrie machen, da die Zuschauergunst und damit der Profitgedanke natürlich im Vordergrund steht und Produkte aus Hollywood beim Kinobesucher meist besser ankommen als europäische Filme. Zumindest gilt das für Massenprodukte (und in gewisser Hinsicht auch auf den oben genannten Film: Der Name der Rose). Daher ist und bleibt es wichtig, dass der anspruchvolle Film aus Europa gefördert wird. Sonst ersticken wir eines Tages am cineastischen Fastfood.