Archiv für den Monat: Dezember 2005

The same procedure as every year, James!

‚Der 90. Geburtstag‘ bzw.’Diner for One‘ – wer kennt diesen Sketch eigentlich noch nicht? Alle Jahre wieder zu Silvester wird dieser rund 20-minütige Auftritt von Miss Sophie und ihrem Butler James in den 3. Programmen des deutschen Fernsehens ausgestrahlt. Und eine Silvesterfeier ist keine, wenn man nicht wenigstens diese wenigen Minuten vor dem Bildschirm verbracht hat, um diese Fernsehsendung zu sehen. Da mag man Englisch können oder nicht – der Sketch ist nun einmal in englischer Sprache: das tut nichts zur Sache, denn man versteht auch so das Geschehen. Gute ‚deutsche‘ Silvestertradition!

    Diner for One

Weitere wissenswerte Informationen zu ‚Diner for One‘

Mein erstes Word-Dokument

Sicher, ob es nun wirklich mein erstes mit MS-Word erstelltes Dokument ist, bin ich mir nicht. Ich denke nicht. Aber es ist mit Sicherheit eines der ersten Dokumente, in denen ich eine Grafik eingebunden habe. Datiert ist die DOC-Datei mit dem 9. August 1995:

    ... ein altes Word-Dokument aus 1995

Cream: White Room

Sie gelten als die erste Supergroup der Rockszene: Cream. Als sich der Bassist Jack Bruce, der Drummer Ginger Baker und Eric Clapton an der Gitarre 1966 zusammentaten, da trafen sich die bis dato weltbesten Musiker ihrer Art. Lange konnte das allerdings nicht gutgehen. Und so trennte man sich bereits 1968 wieder. Nur Eric Clapton konnte sich bis heute an der Weltspitze halten, während die anderen mehr oder weniger in der Versenkung verschwanden. Jack Bruce spielte übrigens u.a. beim Soulmates-Projekt (u.a. mit Ian Anderson von Jethro Tull).

Um so überraschender dann die Reunion, wie man das wohl nennt. Am 2./3./4./6. Mai 2005 trat man nach 37 Jahren wieder gemeinsam in der Royal Albert Hall zu London und dann nochmals vom 24.-26. Okt. im New Yorker Madison Square Garden auf. Gespielt wurden die alten Stücke.

Cream 1966-68 Cream 2005
Cream 1966-68
(Ginger Baker – Jack Bruce – Eric Clapton)
Cream 2005 (Jack Bruce – Ginger Baker – Eric Clapton)

Von einem der Londoner Konzerte eine ‚Hörprobe‘ von Cream: White Room – eines meiner Lieblingsstücke. An weitere gemeinsame Auftritte oder gar Plattenaufnahmen ist wohl nicht gedacht.

Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch

Nach zwei Wochen Urlaub in Schottland im Jahre 1985 verbrachte meine damalige Freundin und heutige Frau Christa mit mir eine knappe Woche im Norden von Wales. In Llandudno hatten wir für diese Tage eine kleine Ferienwohnung angemietet. Mit der Bahn besuchten wir dann auch das kleine Städtchen Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch auf Anglesey in der Grafschaft Gwynedd.

Der Name stammt aus dem Walisischen und bedeutet übersetzt:

Kirche der heiligen Maria in der Senke beim weißen Haselnußstrauch in der Nähe des reißenden Strudels und der roten Höhle des heiligen Tysilio (z.B. Llanfair = heilige Maria bzw. Marienkirche o.ä.; pwll = Senke; LlanTysilio = heiliger Tysilio)

Mit 58 Buchstaben hat die Stadt den längsten Ortsnamen des Vereinigten Königreichs, wenn nicht sogar Europas (Den längsten Ortsnamen der Welt trägt übrigens eine neuseeländische Ortschaft namens Taumatawhakatangihangakoauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu).

Oft wird der Stadtname mit Llanfair P.G. oder Llanfairpwllgwyngyll abgekürzt. Waliser sagen zur Stadt meist nur Llanfairpwll. Als wir Fahrkarten zu dem Ort haben wollten, nannte sie der Schalterbeamte ‚Long named Station‘, also die Bahnstation mit dem langen Namen.

Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch
Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch

St. Marys Church in the Hollow of the White Hazel Near to the Rapid Whirlpool (and the Church) of Llantysilio of the Red Cave

Kirche der heiligen Maria in der Senke beim weißen Haselnußstrauch in der Nähe des reißenden Strudels und der roten Höhle des heiligen Tysilio

Bahnhof von Llanfair P.G. St. Marys Church
Bahnhof von Llanfair P.G. St. Marys Church

Das Gute zahlt sich nicht immer aus

Lieber Weihnachtsmann,

es wird dich sicher verwundern, warum ich dir heute, am 26. Dezember nochmals schreibe.

Ich möchte einfach ein paar Sachen mit dir klären, die auftraten, seit ich dir am Anfang dieses Monats voller Illusionen einen Brief schrieb.

Ich wünschte mir ein Fahrrad, eine elektrische Eisenbahn, ein Paar Inline-Skates und ein Trikot der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

Das ganze Jahr habe ich mir richtig Mühe gegeben in der Schule. Ich war nicht nur der Beste in unserer Klasse, nein, ich war der Beste in der ganzen Schule! Und das ist die Wahrheit! Kein anderes Kind in der ganzen Nachbarschaft hat sich so gut benommen wie ich, war nett zu meinen Eltern, meinen Geschwistern und allen anderen. Ich habe sogar älteren Menschen über die Strasse geholfen. Ich kann mir nichts vorstellen, was ich nicht getan habe im Namen der Menschlichkeit.

Du musst echt dicke Eier haben, dass du mir dieses verfickte Jojo, eine dämliche Blockflöte und dieses widerliche Paar Socken unter den Baum gelegt hast!!! Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht, du Fettarsch, dass du mich zum Narren gehalten hast, das ganze verfickte Jahr hab ich mir den Arsch aufgerissen, und DAS liegt unter dem Tannenbaum???

Und als ob das noch nicht genug wäre, hast du dem kleinen Drecksack von gegenüber SO VIELE Geschenke gebracht, dass er Probleme hat, sein Haus zu betreten!!!

Eines sage ich dir: Lass dich nächstes Jahr nicht dabei erwischen, wie du versuchst, deinen dicken Arsch durch unseren Kamin zu zwängen! Ich hau dich um!!! Und deine Drecks-Rentiere werde ich mit Steinen beschmeißen, damit sie weglaufen und du ZU FUSS zurück an deinen verkackten Nordpol latschen musst, genau wie ich, weil ich NICHT das Scheiss Fahrrad bekommen habe!!! Und deinen süßen Rudolf werde ich rektal schänden, das rotarschige Rentier!!!

FICK DICH, WEIHNACHTSMANN!!!

Mit freundlichen Grüßen
der kleine Norbert

PS.: Und nächstes Jahr zeige ich dir mal, was BÖSE bedeutet!!!

Gentle Giant: The Advent of Panurge

Gentle Giant sah ich als Vorgruppe von Jethro Tull Anfang 1972 zum ersten, leider auch zum letzten Mal live auf der Bühne. Ich hatte schon zuvor von ihnen gehört und war nach dem Auftritt das, was man wohl begeistert nennt. Okay, Jethro Tull war und ist meine Gruppe. Aber was die Jungs (und hauptsächlich Brüder) auf die Bühne brachten, war norddeutsch untertrieben ’nicht schlecht‘.

    Gentle Giant als Vorgruppe von Jethro Tull 1972

Gentle Giant war eine britische Artrockband mit unverwechselbarem Klangbild. Einflüße von Klassik, Blues, Jazz und Avantgarde prägten dabei den komplexen Sound. Viele Titel haben ihren Ursprung in europäischer Musiktradition und speziell in keltischer Musik. Ausgefallene Arrangements mit einem breiten Spektrum an Instrumenten und fantastische, mehrstimmige Gesangspassagen waren das Markenzeichen von Gentle Giant.

    Gentle Giant

Noch faszinierender als das Arsenal der Instrumente und Stilmittel war die strukturelle Dichte des Geschehens: Diese fünf Rocker hatten offenbar größten Spaß an Kontrapunkt und Polyphonie, gegenläufigen und mehrschichtigen Partituren, ungeraden Metren und ständigen Taktwechseln.

hier weitere Links zu Gentle Giant [1] [2]

Gentle Giant: The Advent of Panurge

Leider sind viele der Scheiben von Gentle Giant nicht mehr erhältlich. Dafür hier ein Stück von der CD Octopus von 1972: The Advent of Panurge


Gentle Giant: Advent of Panurge

Weihnachten bei AlbinZ

Nicht erst, seitdem wir Kinder haben, hat Weihnachten seine kleinen Bräuche bei uns zu Hause. Schon früher feierten wir mit wenigen Ausnahmen den Heiligabend bei uns im kleinen Kreis. Am 1. Weihnachtsfeiertag geht es dann traditionsgemäß nach Bremen zu meinen Verwandten, wofür wir den 2. Feiertag in Tostedt bei meinen Schwiegereltern verbringen.

Zur Adventszeit gehört natürlich das Keksebacken – und ein Adventskranz mit seinen vier Kerzen. Das Haus ist weihnachtlich geschmückt.

Und zu Weihnachten gehört bei uns ein Tannenbaum dazu, der zunächst eher klein ausfiel, in den letzten Jahren aber ’normale‘ Größe erreichte. Dieser ist mit Kugeln und anderen kleinen Dingen geschmückt (aus unserem Schottland-Urlaub haben wir für diese Weihnachten typischen Schmuck mitgebracht: ein Schaf als Engelchen, Weihnachtsmänner mit Schottenrock). Und es brennen echte Lichter an diesem Baum.

    Unser Weihnachtsbaum 2004

Nach dem Abendessen am Heiligabend findet bei uns die Bescherung statt. Als die Kinder noch klein waren, kam natürlich der Weihnachtsmann ins Haus.

Seit einigen Jahren machen wir es ganz spannend: Wir verpacken die Geschenke gleich mehrmals und benutzen dafür hauptsächlich altes Geschenkpapier u.ä. Auf dem ersten Papier kommt der Name dessen, der das Geschenk wirklich erhalten soll. Auf den weiteren ‚Verpackungen‘ können dann die Namen der anderen stehen. Jetzt wird reihum gewürfelt. Wer eine sechs (oder eins) würfelt, der darf sich ein Geschenk mit seinem Namen nehmen und es auspacken. Ist es ein weiteres Mal eingewickelt, so legt er das Geschenk zurück. So geht das, bis alle Geschenke den eigentlich Beschenkten erreichen und von diesem ausgepackt wurden.

Das Mehrfacheinpacken der Geschenke kommt traditionsgemäß aus Schweden: Zum Julfest (Wintersonnenwende) schenkt man sich kleine Sachen (Julklapp), die von unbekannten Gebern einfach in die gute Stube geworfen werden. Diese Geschenke verpackt man auch mehrmals (so kann sich ein zunächst großer Karton am Ende als ganz kleines Geschenk entpuppen).

Wir haben es auch schon einmal so gemacht, dass alle Geschenke im ganzen Haus versteckt wurden. Das ähnelt dem Ostereiersuchen, macht daher den gleichen Spaß.

Traditionelles Essen gibt es eigentlich nicht mehr bei uns. Bei meiner Mutter gab es früher Puter mit Sauerkraut. Jetzt bervorzugen wir eher eine leichte Küche und werden zu Heiligabend auf einem heißen Stein kleine Steaks usw. grillen. An den Feiertagen gehen wir dann voraussichtlich zum Essen.

Und wie feiert ihr Weihnachten?

Werders Jahresbilanz 2005

Wir wollen nicht meckern: Dieses Jahr brauchte zwar einige Enttäuschungen für den hartgesottenen Werder-Fan: Das eher unrühmliche Ende in der Champions League im Achtelfinale gegen Olympique Lyon (0:3 und 2:7), dann im April auch das Ende im DFB-Pokal-Halbfinale auf Schalke im Elfmeterschießen.

Wer hätte aber gedacht, dass Werder Bremen am Ende doch noch den 3. Platz in der Bundesliga belegt und damit die Qualifikation zur Champions League schafft, die dann über den FC Basel zum FC Barcelona führte. Okay, eine Meisterleistung war es nicht, was die Mannschaft in der Gruppenphase bot. Aber es reichte, um im nächsten Jahr wieder im Achtelfinale zu stehen – gegen Juventus Turin, ein schweres, aber nicht unlösbares Los.

Die Hinrunde in der Bundesligasaison 2005/2006 zeigte eine angriffslustige Elf, in der Miroslav Klose zu einer glanzvollen Leistung auflief. Schade, dass es zuletzt gegen den HSV nur zu einem 1:1-Unentschieden reichte, denn in der ersten Halbzeit zeigte Werder sein ganzes Können. Oder eben doch nicht: Denn es wurden einfach zu viele Möglichkeiten ausgelassen (u.a. der Elfer von Micoud, der seinen Fehler immerhin durch ein blitzsauberes Freistoßtor korrigierte).

17. Spieltag. 1:1 gegen den HSV
Nach dem 1:1 gegen den HSV: Leicht belämmert
Jubelnde Fans des SV Werder Bremen
Auch 2006 soll wieder gejubelt werden

Etwas Pech hatte man bei den drei Niederlagen in Gladbach, München und auf Schalke. Da war mehr drin. Aber es kann eben nicht immer alles rundlaufen. Im DFB-Pokal dagegen klappte es und nach dem 4:1-Sieg gestern bei Hannover 96 – es war schon ein denkwürdiges Spiel (4 Tore in den letzten 7, 8 Minuten) – ist man weiterhin im Rennen. Am 24. oder 25. Januar 2006 geht ’s dann auf den Kiez nach St. Pauli, also ein weiteres Nord-Derby für Werder.

Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Jahr weitergeht: Der Meisterschaftszug, so fürchte ich, ist zugunsten der Bayern abgefahren. Die mögen zwar immer wieder schwächeln. Aber das Glück, das die haben, fehlt der Mannschaft von Werder Bremen leider zu oft. Platz zwei oder drei sollte aber erreichbar sein – und vielleicht geschieht ja doch ein kleines Fußballwunder!

Immerhin: Werder bewies auch in diesem Jahr, dass sie vorn mitspielen kann. Und wenn man es endlich packt, die volle Leistung aufs Spielfeld zu bringen, dann kann man auch den Großen ein Bein stellen – z.B. gegen Juventus Turin! Warten wir es ab …